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(hier hat das ὡς kaum einen Sinn) 15,2; 19,1; 19,6ter; 21,11. Natürlich ändern hier die Handschriften mannigfach, namentlich die altlateinische Übersetzung läßt dies ὡς oft fort (vgl. 4,6.7; 5,11; 6,6; 14,(2).3; (16,21) 19,1.6; (19,12).

9. Gebrauch des Artikels.

Hervorzuheben ist, daß bei Eigennamen kein Artikel steht (1,9.11; 2,13.14.20; 5,5; 7,4ff.; 9,14; 14,1.8; 15,13; 16,19; 17,5.6; 18,2.10.21; 21,2; 22,16). Auch 3,7 ist τὴν κλεῖν Δαυείδ mit AC 38 zu lesen, ebenso 16,12 ἐπὶ τὸν ποταμὸν τόν μέγαν [+ τόν AC] Εὐφράτην; Ἰησοῦς und Ἰωάννης stehen durchweg ohne Artikel. Dagegen ὁ Χριστός 11,15; 12,10; 20,4.6 und τὰ ἔργα τῶν Νικολαιτῶν 2,6; 2,15 (+ τῶν ℵ P An.), da Νικολαῖται offenbar nicht als Eigenname gilt. Wenn 2,14 ἐδίδασκεν τῷ Βαλάκ (AC 7. 11. 95, ℵc Rel.; τόν B; nur Q läßt den Art. fort) zu lesen ist, so tritt hier die Regel ein, daß bei indeklinabeln Eigennamen zur Unterscheidung der casus der Art. hinzutritt (Blaß 148)[1].

Der Apok. braucht immer ὁ θεός (Ausnahme 21,7 [im Prädikat]; 7,2 σφραγῖδα θεοῦ ζῶντος, das Fehlen des Artikels wohl durch die Artikellosigkeit des vorhergehenden Wortes bedingt). Bei κύριος wechselt der Gebrauch: immer κύριος ὁ θεός, Ausnahme 4,11; κύριος näher bestimmt mit Artikel 11,4.8.15; 22,21, aber ἐν κυρίῳ 14,13, κύριος κυρίων 17,14 (Prädikat); 19,16. Der Apok. läßt den (generischen) Artikel bei ό ἥλιος, ἡ γῆ, ἡ θάλασσα, ὁ οὐρανός nie fort. Ausnahme: ἀπὸ ἀνατολῆς ἡλίου 7,2; 16,12; οὐκ ἔχουσιν χρείαν φωτὸς λύχνου καὶ φωτὸς ἡ̔λίου 22,5 (Blaß 143).

Wie im übrigen neuen Testament, so finden wir in der Apk hier und da den semitischen Gebrauch, daß bei einem Nomen, welches einen Genetiv regiert, der Artikel fortgelassen wird (Blaß 147): 6,16 ἀπὸ προσώπου τ. καθ.; 8,4 ἐκ χειρὸς τοῦ ἀγγέλου; 12,14 ἀπὸ προσώπου τοῦ ὄφεως; 19,2 ἐκ χειρὸς αὐτῆς, vielleicht auch 22,2 εἰς θεραπείαν τῶν (> ℵ) ἐθνῶν; 7,2 σφραγιδα θεοῦ ζῶντος. Ebenso bei Eigennamen im Gen.: 7,4 ἐκ πάσης φυλῆς υἱῶν Ἰσραήλ; 21,12 τῶν δώδεκα φυλῶν υἱῶν Ἰσραήλ (P An. τῶν υἱῶν Ι)[2].

Das immer nachgestellte Adjekt. hat den (wiederholten) Artikel vor sich, wenn das Substantiv denselben vor sich hat. Schwankungen der Handschriften sind vorhanden bei Partizipien. Doch lies 8,6 οἱ ... ἄγγελοι οἱ ἔχοντες; 9,15 οἱ ἄγγ. οἱ (ℵ 41. 90. 98. >) ἡτοιμασμένοι; 11,4 αἱ δύο λυχνίαι αἱ (ℵ); 15,6 οἱ ἑπτὰ ἄγγελοι οἱ (> ℵPQ 1. 48. 79. 81. 161);


  1. Vgl. nach: 2,14 τῶν υἱῶν Ἰσραήλ; 21,12 τῶν δώδεκα φυλῶν (P An. + τῶν) υἱῶν Ἰσραήλ; 7,4 ἐκ πάσης φυλῆς υἱῶν Ἰσραήλ. θάνατος hat dagegen immer den Artikel, daher auch wohl 21,4 (gegen ℵ 38. 47 Ir.).
  2. Daneben herrscht das Streben, auszugleichen und einen artikellosen Genetiv auch mit einem artikellosen verbum regens, wenn möglich zu verbinden: 7,2; 16,12; 22,5 (vgl. 1,1 ἀποκάλυψις Ι. χρ.). Daher 9,11 τὸν (> Q Rel.) ἄγγελον τῆς ἀβύσσου, 15,3 τοῦ (> Q Rel.) δούλου τοῦ θεοῦ, 17,3 γέμοντα (nicht γέμον τὰ) ὀνόματα βλασφημίας zu lesen.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S173.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)