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πέπτωκαν AC (statt des richtigen πέπωκαν, so lesen 38. 47. 121. 161); 19,3 εἴρηκαν ℵAP 1. 35. 79. 80. 81. 87. Buresch (Rhein. Museum 1891) will freilich keine dieser Formen in den neutestamentlichen Text aufnehmen. Bemerkenswerte Bildungen sind die Formen 2,3 κεκοπίακες AC[1]; 2,5 πέπτωκες ℵ; 11,17 εἴληφες C; vgl. die perfektartige Aoristform ἀφῆκες ℵC. Auch diese Formen sind keineswegs mit unbedingter Sicherheit in den Text aufzunehmen. Buresch setzt sie auf Rechnung der Abschreiber[2].

Von den im neuen Testament ziemlich seltenen unregelmäßigen Kontraktionen (Schmiedel 116) sind die Formen νικοῦντι 2,7 A; 2,17 AC; νικοῦντας 15,12 C doch nur sehr schmal (durch die Textgrundlage von AC) bezeugt. Den Übergang der Formen auf μι in diejenigen auf ω zeigen vielleicht 3,9 διδῶ (AC). dagegen ist 22,2 ἀποδιδοῦν (A) Korrektur zu ἀποδιδούς[3]. Von μι-Formen sind noch zu erwähnen ἀνάβα (A ἀνάβηθι) und sogar 11,12 ἀνάβατε (ℵACP 26. 36. 42)[4].

2. Gebrauch der Kasus.

Wie im übrigen neuen Testament wird ἀκούειν (Blaß 101) mit dem Genetiv der Person konstruiert (6,1.3.5.7; 8,13; 16,5.7[5]) und (gewöhnlich) dem Akkus. der Sache (1,3; 7,4; 9,16; 22,8.18, sogar 5,13 πάντα ἤκουσα λέγοντας). Nur bei ἀκούειν τὴν φωνήν (τῆς φωνῆς) zeigt sich ein regelloser Wechsel, wie dieser ähnlich auch im Johannesevangelium vorliegt. προσκυνεῖν regiert den Dativ bei θεός 4,10; 7,11; 11,16; 19,4; 22,9 (daher auch 14,7 τῷ ποιήσαντι zu lesen), δράκων 13,4 (vgl. noch 19,10 αὐτῷ auf den Engel bezüglich). Dagegen den Akkus. bei θηρίον 13,1 (mit A 79. 80); 13,8 (mit allen > ℵP Andreasklasse); 13,12; 14,9 (> C. 95); 14,11 und ebenso bei εἰκών 13,15 (A 1. 80. 161); 16,2; (ℵ — die Angabe bei Tisch. ist fehlerhaft — 1. 79. 80. 161); 19,20 (ℵ 38. 39), daher προσκυνεῖν τὸ θηρίον καὶ τὴν εἰκόνα 14,9.11; 20,4. Der Apokalyptiker macht offenbar einen Unterschied zwischen Anbetung und anbetender Huldigung. Ungewöhnlich im NT (Winer 197) ist αἰνεῖν mit dem Dativ 19,5 (die Andreasklasse ändert), ebenso 2,14 διδάσκειν τῷ Βαλάκ (Blaß 90), wenn hier der Artikel überhaupt gesichert ist. εὐαγγελίζειν regiert wie oft im NT (Blaß 88) 10,7 den Akkus. (An. ändert) und demgemäß ist auch 14,6 der Akkusativ zu lesen (ℵACP 33. 35. 121 Or.: ἐπί), ebenso μνημονεύειν 18,5 (Mt. 16,9; Joh 15,20 ℵD; I Th 2,9; II Tim 2,8; Blaß 102[6]. Zu bemerken ist noch, daß περιβάλλεσθαι


  1. Hier ist es überhaupt zweifelhaft, ob nicht mit den übrigen ἐκοπίασας zu lesen ist (51. κεκοπίακας).
  2. Von den wenigen Fällen, die im übrigen neuen Testament vorkommen (Schmiedel 113 A. 16), vgl. ἑώρακες Joh 8,57 (B), die Aoristform ἔδωκες Joh 17,7f. (B).
  3. Vgl. 22,8 δεικνύοντος (ℵ δεικνύντος).
  4. Das NT bevorzugt die Formen auf ηθι: κατάβηθι Mt 27,40; Lk 19,5; Joh 4,49; Akt 10,20; μετάβηθι Joh 7,3; προσανάβηθι Lk 17,40. Dagegen μετάβα Mt 17,20 (B ℵ); καταβάτω Mt 24,17; 27,42; Mk 15,32 (Blaß 49).
  5. ἤκουσα τοῦ θυσιαστηρίου, weil der Altar hier personifiziert gedacht wird.
  6. Zu vergleichen ist hier Βαβυλὼν ἐμνήσθη 16,19.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S163.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)