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  1. bisher noch unterließ, eine andere als Scheitelparthie zu benutzen.

7) Nachdem der Verfasser die Gründe angegeben, warum er beim Fernrohre eine beträchtlich höhere Vervollkommnung, namentlich eine bedeutend stärkere Vergrößerung des Bildes, als eben jetzt schon durch Herschel’s und Roß’s Riesenteleskope geleistet worden ist, kaum mehr für möglich erachte, beklagt er, wie uns däucht, sehr mit Recht, daß hinsichtlich auf das Mikroskop (von dessen Vervollkommnung sich doch die Naturkunde, die Heilkunst und mehrere andere Wissenschaften die wichtigsten Dienste versprechen können), nicht einmal dasjenige geleistet worden sey, was man füglich schon auf dem bisherigen Standpunkte der Wissenschaft zu leisten vermocht hätte. Er spricht nun den sehr billigen Wunsch aus, daß man, nachdem wir bereits so viele mit Königlicher Munificenz errichtete und mit den kostbarsten Instrumenten ausgerüstete Tempel Uraniens haben, endlich auch ein mikroskopisches Observatorium mit einem Riesenmikroskope erbauen möge. Nach seinem Vorschlage wäre hiezu nichts weiteres erforderlich als ein einstöckiges Gebäude von etwa 40° Länge, und nöthigenfalls selbst nur 5° Breite; in dessen erstem gegen Süden gelegenen ebenerdigen Zimmer sich der Objectivtisch befände, versehen mit allen möglichen Beleuchtungsapparaten für durchscheinende sowohl als dunkle Gegenstände (bei welcher Gelegenheit der Verf. erinnert, daß er ein Mittel kenne, das Sonnenlicht mit Absonderung fast all seiner Wärmestrahlen zu concentriren). In dem unmittelbar über diesem befindlichen Zimmer des ersten Stockes wäre der einzige unter einem Winkel von 45° schief gestellte Spiegel, der etwa 20 Mal vergrößern würde, wenn er eine Brennweite von 2° hätte, wobei er etwa 2’ lang und 14’’ breit seyn könnte. Das Licht von den Objecten fiele durch ein hinreichend großes Loch in dem Fußboden auf diesen Spiegel, und würde in einer nahezu horizontalen Richtung in den anstoßenden finsteren Gang geworfen, an dessen Ende es durch einen Oculareinsatz von etwa