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  1. z. B. bei Ellipsoiden) nöthig sey, sich eines Schleifers zu bedienen, der dem zu schleifenden Körper nur eine Art von Spitze darbietet;
  2. daß man diesen Schleifer nie in der Richtung der Normale, sondern in schiefer Richtung auf die zu bildende Fläche müsse einwirken lassen; so zwar, daß
  3. jede Stelle der Fläche, die eine andere Krümmung hat, auch von einer anderen Stelle des Schleifers berührt wird.

4) Sind die so eben in Aussicht gestellten Fortschritte in der Kunst des Schleifens errungen, so wird auch eine bis nunmehr unerreichbare Vervollkommnung unserer katoptrischen sowohl als dioptrischen Sehwerkzeuge ermöglicht. Es kann nämlich nicht ferner gezweifelt werden an der Möglichkeit, Spiegel sowohl als Gläser von jeder beliebigen Krümmung ihrer Oberflächen zu liefern. Doppler begnügt sich, ein Paar zu diesem Zwecke geeignete Maschinen zu beschreiben, am genauesten Eine zur Schleifung elliptischer Spiegel, gleichviel nach welchem aus einer Ellipse entnommenem Bogenstücke sie gekrümmt seyn sollen. Ein Umstand von großer Wichtigkeit, weil – wie gezeigt wird – keineswegs der um den Scheitel des Ellipsoïds, sondern ein nach der beabsichtigten Vergrößerung verschieden gelegener Theil zwischen den beiden Axen die tauglichste Krümmung für einen katoptrischen Spiegel darbietet.

5) In Beziehung auf Spiegel empfiehlt uns der Verf. [1] auch noch ein eigenes Gemisch aus Silber und Zink, welches nach seinen hierüber angestellten Versuchen den höchsten Grad der Politur annimmt; und räth auch, sie möglichst dünn und in eisernen Formen von bedeutender Masse zu gießen, damit die Abkühlung möglichst beschleunigt werde.

6) Das von der Form dieser Spiegel No. 4 Gesagte gilt übrigens in seinem ganzen Umfange erst, wenn die von Doppler hier zuerst vorgeschlagene Construction der katoptrischen Sehwerkzeuge befolgt wird, bestehend darin,


  1. In Henßler’s Zeitschrift. Mittheilungen v. J. 1844. S. 389.