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es auch dienlicher seyn, statt die Wahrnehmung des Objects periodisch zu unterbrechen, die Quelle der Beleuchtung selbst in eine periodisch intermittirende zu verwandeln; wozu nur nöthig ist, die rotirende Scheibe unmittelbar vor der Lichtquelle anzubringen, und dafür zu sorgen, daß dem Objecte nur durch die Oeffnung der Scheibe Licht zukomme.

3) Manchen gewiß sehr dankenswerthen Beitrag zu Kunst des Schleifens im Allgemeinen, und insbesondere der Gläser und Metallspiegel liefert uns Doppler [1], indem er nachweist:

  1. daß es in allen denjenigen Fällen, wo es sich darum handelt, eine möglichst glatte (spiegelnde) Oberfläche zu erzeugen, zweckmäßig sey, den sogenannten Schleifer nie so stark anzudrücken und nie so schnell fortzuführen, daß die Theilchen des Schleifmittels (z. B. des Schmergels) in den zu schleifenden Körper sich gleichsam einhaken und auf denselben somit als eine Art von Feile einwirken; sondern vielmehr dahin zu sehen, daß diese Theilchen immer in einer rollenden Bewegung fortgleiten.
  2. Es wird mit Berufung auf hierüber angestellte eigene sowohl als fremde Erfahrungen bewiesen, daß es ein Vorurtheil sey, man könne bei einer bloß rotirenden Bewegung des Schleifers keine vollkommene Glätte erreichen, weil sich stets Streifen oder Ringe, oder ein sogenannter Strich erzeuge. Doch wird empfehlen,
  3. so oft es thunlich ist, für den Schleifer ein gleiches Material, z. B. Glas bei Gläsern zu mahlen; ingleichen
  4. denselben von Zeit zu Zeit in die Höhe zu heben, daß neue Schleiftheilchen unter ihn kommen. Es wird ferner
  5. erwiesen, daß es in allen Fällen, wo keine ebene oder sphärische Oberfläche erzeugt werden soll (also [535] z. B. bei Ellipsoiden) nöthig sey, sich eines Schleifers zu bedienen, der dem zu schleifenden Körper nur eine Art von Spitze darbietet;

  1. In der reichhaltigen Abhandlung: „Ueber eine wesentliche Verbesserung des katoptrischen Mikroskops; mit sechs lithographischen Tafeln. Prag 1845.“