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bloß nach den Wissenschaften, in welche sie zunächst gehören, abgetheilt; was mir für den Zweck dieser Blätter jedenfalls geeigneter schien.


I. Zur Physikalischen Apparatenlehre.

Apparate, deren Gebrauch sich nicht bloß auf eine einzige Kunst oder Wissenschaft beschränkt, gehören eben deshalb nicht dieser einzigen an, und werden somit entweder in der Wissenschaft, auf deren Lehrsätzen ihre Einrichtung vornehmlich beruht, oder noch zweckmäßiger in einer eigenen Wissenschaft, der wir den Namen der physikalischen Apparatenlehre geben, beschrieben. Zu den Maschinen, die Doppler bereits in früheren Jahren ersonnen [1], kommen in den uns jetzt vorliegenden Abhandlungen nachstehende Apparate und Operationsmethoden hinzu.

1) Das von ihm sogenannte optische Diastamometer (optischer Fernmesser) [2], eine Art Fernrohr, mit dem man die Entfernung jedes nicht allzufernen terrestrischen Gegenstandes durch bloßes Anvisiren mit einer für die meisten Zwecke mehr als zulänglichen Genauigkeit erfährt; ein Werkzeug, das alle bisherigen Distanzmesser an Brauchbarkeit und an Bequemlichkeit entschieden übertrifft, und für die verschiedenen Zweige der practischen Feldmeßkunst, der Kriegswissenschaft, der Seefahrtkunde und m. a. Künste und Lebenszwecke wichtige Dienste verspricht. Die Einrichtung beruht auf dem bekannten Umstande, daß die von dem Objectivglase eines Fernrohrs erzeugten Bilder um desto näher an dessen Brennpunkt heranrücken, je mehr die Gegenstände sich entfernen; daher das Ocularglas dem Objectiv näher gerückt werden muß, um den Gegenstand deutlich zu sehen, und eben aus dieser nöthig gewordenen


  1. Hieher gehören besonders sein Cyklograph zur Verzeichnung von Kreisbögen mit sehr großem Halbmesser, und sein Instrument zur Verzeichnung der Cartesischen Curven.
  2. Siehe die erste der „zwei Abhandlungen aus dem Gebiete der Optik.“ Prag 1845.