Seite:Bolzano Dopplers neue Leistungen.pdf/14

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
  1. je länger der Weg, welchen der Strahl in dem Medio durchläuft, und
  2. je geringer die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Strahles in diesem Medio ist.

Doppler nennt diese Ablenkung die rotatorische, und es ist offenbar, daß der Ablenkungswinkel , wenn die Länge des Weges in dem Mittel in Meilen , die Fortpflanzungsgeschwindigkeit darin gleichfalls in Meilen , und die Umdrehungszeit des Mediums in Secunden ist:

sey.

3) Ist der in Rede stehende Wellenstrahl von einer so zusammengesetzten Natur, wie das Licht, d. h. besteht er aus Strahlen, die eine verschiedene Fortpflanzungsgeschwindigkeit haben, so begreift man leicht, [1] daß diese rotatorische Ablenkung auch eine Zerstreuung jener verschiedenartigen Strahlen zur Folge haben müsse. Es ist nämlich, wenn und die beziehungsweisen Fortpflanzungsgeschwindigkeiten zweier sich durch dasselbe Mittel bewegenden Strahlen sind, der Unterschied ihrer Ablenkungswinkel oder die Dispersion

Doppler bemerkt, daß durch bloße rotatorische Ablenkung zuweilen sogar eine Reflexion in sich selbst; in anderen Fällen eine Dispersion nach allen Richtungen hervorgebracht werden könne; daß parallele Strahlen nach ihrem Austritte durch bloße rotatonische Brechung divergent werden, daß endlich selbst Interferenzphänomene zum Vorschein kommen können, u. m. A.

4) Besondere wichtig ist die Anwendung, die Doppler von diesen Lehren zu einer entscheidenden Prüfung der neueren Undulationslehre beibringt. Es seyen etliche, etwa fünf gläserne und eben so viele spiegelmetallene Cylinder von ungefähr 2’’ Durchmesser so zusammengestellt, daß ein homogener Lichtstrahl, den man in möglichst centraler


  1. S. d. zweite der schon erwähnten „drei Abhandlungen u. s. w.“