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daß dem Grafen von Thurn / der zu Lauben in Ober-Laußnitz / 5. Meilen von Hirschberg / mit einer Schwedischen Besatzung gelegen / sein Anschlag auff Hirschberg so übel gelungen / daß er selbsten / samt andern Officirern / im Eingang deß Jenners Anno 1643. todt darvor geblieben; und sein Obrist-Wachtmeister / mit Steinen darüber zu todt geworffen seye. Aber Anno 1645. hat der Schwedische General Leutenant von Königsmarck Hirschberg eingenommen und besetzt; und ist ferner auff Bockenhain (vielleicht Bolkenhayn) und Freyberg / bey Schweinitz / gangen; wie in Tomo V. Theatri Europaei, fol. 923. b. zu lesen. Anno 1647. im Herbstmonat / war noch allhie Schwedischer Commendant / Herr Obrister Johann Stack.

Eine kleine Meil Wegs von dieser Stadt / nach den Schnee-Gebürgen / auff einer schönen lustigen Ebene / am Zacken Flusse / ligt ein Dörfflein / welches man von dem heylsamen warmen Wasser / so darinnen auß der Erden quillet / den warmen Brunnen zu nennen pfleget; davon Caspar Schwenckfeld / in einem besondern Tractat / und Martinus Pansa, in gleichem; wie auch die Schlesische Chronik Curei, und Schickfusii, lib. 4. cap. 4. fol. 18. seqq. zu sehen seyn.


Holdschin.

Wie es jetztgedachter Schickfusius, oder Holtzschin / wie es Nehelius; oder Hiltschin / wie es die Land-Tafeln / und die Böhmen Hlučin / nennen / wird für ein Städtlein in Ober-Schlesien / und dem Troppauischen Fürstenthum / zwischen Oderberg / und Benischau / gesetzt.


Hotzeplotz.

In der Schlesischen Chronik / wird dieses Städtlein Hoheplotz / aber im Register / und der Verzeichnuß der Druckfehler / Hotzeplotz / corrigirter genant. In deß Martini Helvigii Silesia stehet darfür Holtzeplotz / vielleicht auß Irrthum deß Kupfferstechers. Es wird dieser Ort ins gemein unter die Städtlein deß Neissisch- und Grodtkauischen Fürstenthums in Schlesien gesetzt; obwoln auß vorgedachter und vermehrter Schlesischen Chronik / und derselben 3. Buchs 190. 194. und 210. Blättern / erscheinet / daß solches in der Gegend um Fulstein / Johansthal / Lübschütz / Grebnick / Paurwitz / Katscor oder Katschur / und Zuckmantel / gelegenes Städtlein; wie auch das jetztbesagte Städtlein Katschur / Katscher / oder Katscor / so die Böhmen Kettře nennen / und das man sonst in das Troppauisch rechnet / der Zeit dem Bischoff von Olmütz gehörig seyen; darwider sich aber die Fürsten / und Stände in Schlesien / weilen er / der Bischoff zu Olmütz / nicht deßwegen in dem Schlesischen mit leiden seyn / oder sich nach der Fürsten-Tög in Schlesien Schluß / halten will / unterschiedlich beschwehret haben. Und lautet das siebende Gravamen, auff dem Fürsten-Tägen zu Breßlau / An. 1563. gehalten / also: Das Hotzeplotz / Katschur / Fulneck und Kutzendorff / welches kurtz verschienen in die Mährische Land-Tafel einverleibet worden; Ingleichem daß die Troppauische sich auch gegen Mähren ziehen wollen. Weil dann diese Stück alle immediatè in Schlesien gehören / damit sie diesem Lande nicht entzogen werden / etc. Es wird aber nicht dabey vermeldet / wie es sonsten mit dieser Oerter Veränderung zugangen / und welcher Gestalt dieses Hotzeplotz an Olmütz gelangt seye.


Hundesfeld / Hundsfeld.

Ein Städtlein / im Fürstenthum Oelß / an der Weida / nahend Breßlau / den Hertzogen von Münsterberg gehörig; davon die Polnischen Scribenten sagen / daß

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1650, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bohemiae_Moraviae_et_Silesiae_(Merian)_242.jpg&oldid=- (Version vom 8.9.2022)