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Rembrandt und seine Frau.
Von ihm selbst.


Mein Liebchen auf dem Schoos, das mit Behagen
     Bescheid dem wackern Zecher gerne thut,
     Die schwanke Feder auf dem schiefen Hut,
Ein guter Degen tüchtig drein zu schlagen!

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Was brauch’ ich mehr? Ihr Weisen, lasst euch fragen,

     Als frischer Jugend kecken Uebermuth,
     In Lust und Noth altniederländisch Blut –
Das Leben zu geniessen und zu tragen!

Ha! Wein und Weib! Du wunderbarer Klang,

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Der alle Erdenwonne in sich schliesset,

Du öffnest mir die Lippe zum Gesang,

Ein Freudestrom der brausend sich ergiesset:
„Ja! wer nicht liebt, Gesang und Weib und Wein –
Der mag sein Lebelang ein Narre sein!“



Empfohlene Zitierweise:
Text von Julius Hübner: Bilder-Brevier der Dresdner Gallerie. Verlagsbuchhandlung von Rudolf Kuntze, Dresden 1857, 1859, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bilder-Brevier_der_Dresdner_Gallerie.pdf/96&oldid=- (Version vom 31.7.2018)