Seite:Bezzel Pfarrwaisenhaus Windsbach 21.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu geben, daß die Worte des Wunsches, die S. Exzellenz ausgesprochen hatte, unvergeßlich bleiben und ihre Erfüllung finden würden. Nunmehr sprachen der Anstalt ihre Glückwünsche aus namens der hohen K. Kreisregierung Herr Regierungsrat Klee von Ansbach, für die Missions- und Diakonissenanstalt Neuendettelsau die Herren Kirchenrat Deinzer und Rektor Eichhorn, für die Stadt Herr Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Jungmaier, für das Progymnasium Herr Rektor Steinbauer, der den beiden Anstalten einmütiges, friedliches und gedeihliches Wirken wünschte und das Pfarrwaisenhaus mit einer Festwidmung „Aufsatzstoffe für Mittelschulen“ überraschte, zu deren Druck die Stadt die Mittel als Festgabe dargeboten hatte.

 In den Dankesworten, in denen der Vorstand des Direktoriums den Rednern erwiderte, konnte er von vielem Guten reden, das die Anstalt besonders in der Not nach dem Brande von der Landeskirche, ihrer Geistlichkeit, der K. Regierung, dem Kreise, den benachbarten Dettelsauer Anstalten, der Gemeinde, von einzelnen Gönnern empfangen hat. Besonders erwähnt wurde das freundliche persönliche Interesse und Wohlwollen, das S. Exzellenz, Herr Regierungspräsident von Blaul, wie der als Vertreter anwesende Herr Referent der K. Kreisregierung dem Pfarrwaisenhause geschenkt haben, ferner die wertvolle Beratung, Förderung und Fürsorge, die der im Urlaub befindliche Referent des K. Konsistoriums Ansbach, Herr Konsistorialrat Gebhard, in aufopferndster Weise dem Pfarrwaisenhause zuteil werden ließ, und die nimmer müde Tätigkeit des Herrn Bürgermeisters der Stadt für das Wohl der der Stadt erhalten gebliebenen Anstalt. –

 In einigen mehrstimmigen Chören kamen auch die Zöglinge unter ihrem Musiklehrer Präfekt Hagendorn zu Worte. Sie sangen den Choral: „Nun lob mein Seel den Herren.“ Mit Vers 1, 2, 5, 6 des Liedes 21 klang der Festakt aus.

 Um 1/22 Uhr fand sodann gemeinsames Mittagessen im Fischer’schen Saale statt. Von den zahlreichen Tischreden erwähnen wir die freundlichen, warmen Worte, mit denen Herr Konsistorialrat Hofstätter der Anstalt und ihrer Leitung gedachte. Herr Dekan Winter-Thurnau sprach den Hauseltern den Dank der Zöglings-Eltern aus. Herr Kirchenrat Hensolt-Seibelsdorf erinnerte an vergangene Zeiten des Pfarrwaisenhauses, Herr Professor Reuter von Ansbach gab Mitteilungen eines im Gründungsjahre eingetretenen, noch lebenden ehemaligen Zöglings, des Herrn Kirchenrats H. Mayer in Neustadt a. H., bekannt, die er in einem der Anstalt gewidmeten Buche aufgezeichnet hatte. Das Buch soll ein „Goldenes Buch“ der Anstalt werden und Aufzeichnungen, geschichtliche Notizen u. s. w. über das Haus sammeln und aufnehmen. Der verlesenen Telegramme mit Grüßen und Wünschen war eine große Zahl, sie kamen teilweise aus weiter Ferne, aus Paris, England, der Schweiz. –