Seite:Beytrag zur Toleranzgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts.pdf/3

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aus. Hier lehnt man sich hin und wieder noch dummstolz an die vermeinten Pfeiler der alleinseligmachenden Kirche, und hält jeden, der ausser derselben wandelt, für eine sichere Beute des Teufels. Und in vielen Bezirken erwähnter Gegenden ist aus manchen Ursachen noch kein Licht zu erwarten. Ich kenne angesehene und bekannten protestantischen Hauptstädten nahe gelegene katholische Örter, wo Karfreytags-Processionen und dergleichen Zeug mit so dummen Enthusiasmus fortgesetzt werden, daß noch in diesem Jahre bey einer solchen Gelegenheit protestantischen Personen vom Stande, die dem Aufzuge zur Seite standen, von verschiedenen ungeschliffenen Kreuzschleppern zugeschrieen wurde: Hund! willst niederknieen, oder du wirst zu Boden geschlagen! So lange noch, besonders in gewissen Klöstern, die Vernunft unter dem ehernen Joche der Dummheit, Bigotterie und Mönchsmoral vestgehalten wird, so lange werden hin und wieder Grundsätze im Umlauf bleiben, wie sie noch im Jahr 1790 bey dem Cistercienser Raphael Zöcklein im Kloster Schönthal an der Jagst zur Explosion gekommen sind. Eine herumziehende Dirne, die sich für eine Kasernenpfarrers Tochter, Namenes Kathar.