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Geschlechts läßt es weder Gochsheim noch Sennfeld ermangeln.

Im Frühjahr und zur Zeit der Erndte vermehrte sich die Menschenzahl noch durch die vielen fremden Taglöhner, welche sich zur Förderung des mühsamen Gartenbaus und der übrigen Feldarbeit daselbst aufhalten.

Beyde Dörfer sind von der Natur nicht stiefmütterlich behandelt, sondern herrlich begabt, und es fehlt ihnen nichts, was zur Befriedigung der Bedürfnisse und zu Führung eines glücklichen Lebens nöthig ist. Beyde haben Weinbau, hauptsächlich den schönsten Wieswachs, weniger Getraid, und von den Getraid-Arten wieder mehr Korn und Gerste als Waizen.

Doch ist die Feldmark von Gochsheim weit ausgebreiteter, als die von Sennfeld.

Ihre Hauptnahrung ist aber der Gemüsbau. Dieser gedeiht in Gochsheim hauptsächlich auf einem District von Feldern, die Röder genannt, und in Sennfeld in ihren sogenannten Gärten, welche aber bloß fruchtbare, mit Garten-Erde versehene Beeter sind. In Ansehung des vielen und trefflichen Gemüsbaus kommen sie der Stadt Erfurt bey. So wie diese einen