Seite:Beytrag zur Geschichte der Lungenseuche unter dem Rindviehe, in Franken.pdf/3

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem Munde des Landmanns mit einem trocknen, oft unpassenden, öfters willkürlichen oder unverständlichen Provinzial-Namen belegt werden. Es ist unmöglich, was je zuweilen verlangt wird, auf bloße schwankende Namen, Gutachten und Heilvorschläge zu gründen. Es mußten demnach auch in diesem Fall, nach gegebenen vorläufigen allgemeinen Vorschriften zur Behandlung des kranken Viehes, den Physikaten die Besichtigung einiger gefallenen Stücke aufgegeben werden, um zuverlässige Kenntniß der eigentlichen Krankheit zu erhalten. Demnach fand der Land-Physicus, Herr Rath Henrici, bey einer zu Leutershausen an der Seuche gefallenen Kuh: „die Haare auf der Haut aufgebürstet und verfärbt, aus der aufgebrochenen Brust sprützte gelbes Wasser entgegen; das Rippenfell und die linke Lunge waren mit einer käsigten Materie gleichsam überzogen und übergossen, und dieser nämliche Lungenflügel gänzlich verfault; der rechte Lungenflügel und das Rippenfell dieser Seite waren ebenfalls mit der angegebenen Masse überzogen, doch die Substanz erst angegriffen, und noch nicht so weit in Verderbniß. Alle übrige Eingeweide in gesundem Zustand.“

.