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 Auch wurde in Leutershausen die Milch der kranken Kühe, und in Großlellenfeld das Fleisch der Krankheits wegen geschlagenen Thiere, ohne Nachtheil genossen.

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 Aus den dießjährigen Anmerkungen bestättigte sichs doch auch zugleich, daß nicht alles von der Seuche befallene Vieh verloren, sondern einiges vielleicht durch bloße Heilvorkehrungen der Natur, anderes durch schickliche und zeitig angewendete Mittel erhalten worden. Um so mehr aber ist es zu bedauern, daß Sorglosigkeit und Aberglauben den Verlust des Landmanns wahrscheinlich in mehreren Fällen vergrößerten. Denn ausserdem, daß die erste Periode der Krankheit, in welcher Hülfe am gedeihlichsten seyn kann, meist unbemerkt und unbenützt übersehen wurde, so sträubte man sich auch gegen Anwendung der empfohlenen Rettungsmittel, unter der Äusserung: „es helfe doch alles nichts, und was sterben soll, stärbe gleichwohl.“ Freylich ist im letzten Zeitraum, und wenn die Verderbniß der Lungen schon so arg ist, als die oben erzählte Leichenöffnungen sie darlegten, wenige oder keine Hoffnung mehr zur Erhaltung; da aber doch die Größe der innern Verderbniß vielleicht nicht immer von dem Umfange ist, als es nach