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gewählt wurde, daß Wahl und Erhebung auf den Altar eine Sache von wenigen Stunden war.[1] Die noch gegenwärtigen Verdienste des Domprobstes Kilian, der große Ruf, den Lorenz, nach dem bisherigen Gange seines Lebens, vor sich hatte, trugen wohl gleich viel zu dieser ungewöhnlich glücklichen Wahl bey.

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Was Lorenz eigentlich war? Kenner und Liebhaber der Wissenschaften, aufgeklärter selbstdenkender Kopf, mit Vestigkeit und Entschlossenheit des Herzens, wahrer Staats- und Geschäfftsmann seiner Zeit, und das alles in einem ausgedehnten Verstande – was er in den vorherigen Lagen und Fortschritten seines Lebens nur von sich vermuthen ließ, das zeigte er als Fürstbischoff ganz. Ich übergehe hier alles, was Friese und Gropp, obgleich kurz, doch mit einstimmigem Lobe von seiner bischöfflichen Regierung erzählen, und stelle nur einige einzelne, theils von diesen Männern vergessene, theils aus der Geschichte seines Geschlechts hergenommene Data zusammen, die den großen Mann seines Zeitalters noch mehr in der Nähe zeigen, und den geistlichen Fürsten nach seinen


  1. Friesens Wirzb. Chronik. S. 868. und J. Gropp Wirzb. Chronik. Th. I. S. 65.