Seite:Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums.pdf/6

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seit einigen Jahren der Weinbau in etwas vernachläßiget würde. Dieß trift besonders in der Residenzstadt Mergentheim ein, wo die Hälfte der Einwohner ihre Weinberge nicht selbst bauen kann, und also dieselben von Taglöhnern auf dem Lande bestellen lassen muß, die oft den Weinbergsbau selbst nicht verstehen, oft auch gewissenlos genug sind, für ihren schönen Jahrslohn die Arbeit nachlässig zu verrichten. Ein großer Theil derjenigen, die ihre Weinberge selbst bauen, haben die erforderliche Kenntniß in der Bestellung derselben nicht ganz. Es wächst in dem ganzen Taubergrunde viel rother Wein, aber man setzt rothes und weißes Zeug untereinander, und gibt sich im Herbste die Mühe nicht, die rothen und weisen Trauben voneinander abzusondern und jede Gattung besonders zu keltern. Der Wein hält sich indessen nicht viel über 15 Jahre, wornach er gänzlich abfällt. Noch weniger Mangel hat das Land an Holz und hat auch solchen nicht sobald zu befürchten, wenn geschickte Förster gut haushalten, wenn der vor einigen Jahren [1] von der Regierung zu


  1. Erst unterm 19 April 1790. ist ein Regierungsdecre[t] erschienen, welches sagt, daß allen Unterthanen in den Städten, Flecken und Dörfern der