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Unding, wozu ich nicht einmahl eine Anlage auch in dem verdorbensten Menschen zu finden für möglich hielt. Allein von ungefähr kam mir die Bittschrift in die Hände, die P. Mansuet Oehninger in seinem Kerker, wohin er wider alles rechtliche Verfahren, und ohne Prüfung seiner Sache, geworfen war, an Adam Friedrich, Fürstbischoff von Bamberg und Wirzburg Höchstseligen Andenkens geschrieben hatte. Der unglückliche Mann schmachtete ohne alles Verschulden schon 3 Jahre lang in diesem Kerker, und konnte, weil ihm der Zugang zu seinen Vertheidigungsmitteln durch Verläumdung seines damahligen Provinzials und Guardians abgegraben war, an keine Rettung denken. Er wandte sich (durch welche Vermittlung, weiß ich nicht) an den Fürstbischoff mit einer Bittschrift, die er auf 5 Bilder schrieb, welche er aus Mangel des Papiers aus einem ascetischen Buche geschnitten hatte. In diesem merkwürdigen Documente fand ich das traurige Schicksal des P. Anian Horn umständlich bestättigt, und mußte mich hierdurch von einem Falle überzeugt sehen, der mir unbegreiflich und unglaublich schien. Ich faßte daher den Entschluß die Abschrift davon in diesem Journale bekannt zu machen,