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seiner Jungfer Schwester auf einem Kanapee, liest ihr nach P. Kochem vor, deutet ein scheinbares Unglück als Folge der Aufklärung und der daraus erfolgten Strafe Gottes, und das günstige Schicksal als Wirkung seiner Mönchsascese, als Belohnung Gottes dafür, und – läßt sichs wohl schmecken. Es donnere oder blitze, so bleibt er ganz sorglos bey seinem Schmause sitzen. Er verzehrt einer Haushaltung so viel, daß ein Vater noch zwey Kinder aussteuern könnte, wenn in sein Haus kein Mönch käme. Wie treulos endlich der Mönch gegen manchen individuellen Mann sey, will ich durch folgendes Beyspiel erläutern. Der Sohn eines Bauers zu N. entwendete einem Ortsnachbar einen Bienenstock. Die Vermuthung fiel gleich auf den Thäter. Der Vater dieses Bienendiebes, um seine Ehre zu retten, und dem beschädigten Theile seinen Schaden zu ersetzen, gab eine gewisse Summe Geldes dem Ortsbeichtvater, einem aus dem Dominicaner-Convente zu Wirzburg, und hatte auf diese Art die Sache in der Stille beyzulegen gesucht. Der Sohn dieses Bauers, der eigentliche Thäter, verheirathete sich nach einigen Jahren, und wurde bald darauf vom Blitze getödet. Die Witwe mußte sich