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man Anstalten von Seiten des Spitalpflegamts, daß 5 große Kesseln, in welchen Hirsbrey gekocht wird, auf den Spitalhof gebracht, und zu ihrer Bestimmung angeschickt werden. Diese 5 Kessel nehmen den ganzen Spitalhof ein. An diesem Tage wird in der Stadtkirche nicht geprediget, sondern nur in der Spitalkirche, und alle Actus, die an diesem Tage sollen und müssen verrichtet werden, müssen in der letzten Kirche geschehen. Daß sich bey dieser Gelegenheit viele Menschen versammeln, ist leicht zu erachten, weil viele noch zu sehr an das Sinnliche gewöhnt sind, und also nur kommen, um zu sehen und nicht um zu hören. Mittlerweile kocht der Hirsbrey schon so ziemlich, und wird beständig mit einem großen hölzernen Löffel herumgerührt, und dieß so lange, bis alle Glocken 12 Uhr ausgeschlagen haben. Dann versammeln sich die Glieder dieser Feyerlichkeit, die geist- und weltliche Dienerschaft mit Inbegriff einiger Magistratspersonen, in dem Spitalauditorio, und von da ziehen sie in bestmöglicher Ordnung in die Spitalkirche. Ist man nun da angekommen, so verweilt der obere Chor keinen Augenblick, das Lied anzustimmen: Nun danket alle Gott etc. und wenn dieß geschehen ist, tritt ein