Seite:Beschreibung von Uffenheim, und der sogenannten Hirsbreykirchweih daselbst.pdf/10

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Alumnus auf, und betet das Tischgebet, wie es in dem Katechismus steht, vor und nach dem Tisch, mit heller und vernehmlicher Stimme her, und den Schluß macht der Seegen, welchen einer von den anwesenden Geistlichen spricht. Drauf zieht sich der Zug wieder zurück in das obengenannte Auditorium, wo man gedeckte mit Wein, Confect, Gebackenen und Hirsbrey belastete Tafeln antrifft, von denen man nehmen kann, was man will, und wozu noch mehrere vornehme Personen, vom männlichen und weiblichen Geschlecht aus allen benachbarten Orten eingeladen werden, und sich auch wirklich dazu einfinden. Überhaupt dieser Tag wird von der Seite recht vergnügt und unter frohen Scherzen zugebracht: denn es geht alles auf Rechnung des Hirsbreypeters oder vielmehr des Spitals. Nun werden auch die in dem Hofe stehenden 5 Kessel ihrer Last entledigt. In jedes Haus wird durchgehends ein Schüsselchen Hirsbrey nebst einem Laiblein Brod geschickt, und jeder Hausvater läßt es sich angelegen seyn, solches mit den Seinigen dankbar zum Andenken des Hirsbreypeters zu verzehren. Von diesem Hirsbrey bekommen die Honoratioren dieser Stadt und andere angesehene Familien nichts; sondern