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1696 überläßt Wolfg. Christoph seinen Antheil am Reuelhof der damals schlecht gebaut, theilweise öde und wüst lag, mit aller Zugehör, Gebäuden und Güter als freies Eigenthum an Hans Balth. Schmieg v. Bertshofen gegen ein Martini- und ein Fastnachshuhn, zwei Malter Winterfrucht, zwei Malter Haber, Schatzungszins von 200 fl., und täglich Dienst mit 4 Ochsen und 1 Wagen. W. F. 7, 48.


Sonnhofen, ein Weiler mit 8 schönen Bauernhöfen, daunter ein neugebauter Stettenscher Pachthof 0,5 km von den übrigen Häusern entfernt und Sonnenhof genannt, liegt südwestlich von Buchenbach auf der Hochebene in lieblicher Waldeinsamkeit. Er gehörte von jeher zur Herrschaft Buchenbach und in die Pfarrei und Schule zu Regenbach. Ältere Nachrichten über denselben fehlen. Der Name stammt von dem Personnamenstamm Sun (Suonheri, Sunno).

1357. Zu Sunhoven hat die Herrschaft Hohenlohe Hellergeld, Haber- und Flachsgült und täglichen Dienst auf 6 Gütern. Die Vogtei gehört Hohenlohe und wird vom Amt Langenburg geübt. Das Eichholz zu Sunhoven gehört ebenfalls Hohenlohe, nach dem ältesten Gültbuch der Herrschaft Hohenlohe.

1491. Martin v. Adelsheim und Anna von Stetten seine Gattin verkaufen an Simon v. Stetten ihren Theil und Gerechtigkeit zu Sonnhofen. Stett. Urk.

1501. Nach einem Vertrag der drei Brüder Simon, Werner, Christoph v. Stetten erhalten Simon und Christoph die Erbrechte und Gülten zu Sonnhofen. Stett. Urk.

1512 tritt Simon v. Stetten seinen Hof zu S. an seinen Bruder Christoph ab gegen ein Gut zu Nagelsberg. Stett. Urk.

1557. Lutz Rink v. Baldenstein gibt an Eberhard v. Stetten 1/3 an der Hälfte des Hofs zu Sonnhofen, angeschlagen zu 20 fl. Staatsarch.

1565. Ludw. Cas. v. Hohenlohe verträgt die 3 Brüder Simon, Christoph und Eberhard v. Stetten wegen Hegung des Gerichts zu „Sonthofen“. Stett. Urk.

1634 2. Okt. wird eine Jungfrau zu S. von einem kaiserl. Soldaten tödtlich verwundet (Kirchenb. Regenb.).

1634 27. Okt. wird ein Mädchen von Soldaten „verstöbert“ und in einem Sumpfe todtgefunden. ib.

1635 heirathet Christ. S. Langs Tochter zu Sonnhofen einen Soldaten Valten Brunus aus Elbing in Preußen (Regenb. Kirchenb).


Abgegangen sind auf dem Gebiet der Gemeinde Buchenbach:

1. Holzhausen, später nach dem Jagstberger Lagerbuch auch Mühleburg genannt, auf der Mühlebene rechts von der Jagst auf der Hochebene zwischen Heimhausen und Eberbach. Die Mühlebene hat ohne Zweifel ihren Namen von der Grenze des Mulachgaus. Es ist keineswegs unwahrscheinlich, daß hier an der Grenzlinie des Mulachgaus gegen den Jagstgau, welche wohl durch die Hochstraße bezeichnet

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_455.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)