Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 454.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

(Scheuleshöfe ist wohl nur Schreibfehler für Rheulhöfe W. F. 8, 132.)

Railhof, besser geschrieben Reulhof, ursprünglich Ruwental, auch Rewental, Reuwental der Hof im rauhen Thal (?), wohl zu unterscheiden von dem abgegangenen Ruwenthal bei Niedernhall, Ruwenthal bei Oberstetten, der Reuthalmühle, und Reuenthal bei Weidelbach Bez.A. Dinkelsbühl, ist ursprünglich eine Besitzung der Herren von Stetten, die aber vielfach getheilt, verwechselt und verkauft wurde. Sonst erscheinen besitzberechtigt Kl. Lichtenstern 1321, Gnadenthal 1384, Schönthal 1512. Deutschorden 1321, der Spital zu Rothenburg 1348, die Herren von Bächlingen 1403, Hohenlohe 1403, 1549, Berlichingen 1588. Wann der zu Jagstberg gehörige untere Railhof von dem obern Railhof getrennt wurde, ist bis jetzt noch nicht nachzuweisen.


1321 verkauft Kl. Lichtenstein Zinse und Gülten zu Ruhenthal an den Deutschorden. S. Heimhausen.

1348. p. Epiph. verkauft der Spital zu Rothenburg an d. T. an Gernod, den einstigen Pfarrer und Dekan zu Mulfingen, 3 Pfd. H. Gült von des Spitals Gütern zu Rumenthal um 30 Pfund. Kremer Kron. v. Schönthal.

1384. Zürch v. Stetten und Guta v. Wasen treten ein Gut zu Belzhag OA. Öhringen an Gnadenthal ab für das Klostergut zu Ruwenthal. Wib. 2, 210. W. F. 9, 58.

1403 tritt Rezze v. Bächlingen 1/4 des Zehnten vom Hof zu Ruwental an Ulrich v. Hohenlohe ab. Lehenbuch des B. Johann fol. 26.

1508 vermittelt Markgraf Friedrich einen Vertrag des Grafen v. Hohenlohe mit den Herren v. Stetten über deren Jagdbezirk. Die Grenze geht von Künzelsau den Deuberg hinauf nach Steinbach, von da nach Reuschlinsort (Railhof), von da den Bach entlang nach Bertshofen, dann die Jagst hinauf bis Unter-Regenbach, dann nach Laßbach, von da in den Hirschbach bei Steinkirchen, und dann Kocher abwärts. Öhr. Arch.

1512. Gabriel v. Stetten verkauft den Zehnten auf seinem Hof Rewenthal, der vor Zeiten ein Weiler gewesen, an Abt Erhard von Schönthal, 1516 Äcker, 1517 seinen ganzen Hof (Schönth. Urk.).

1543 wird Zürch v. Stetten das Haus Ruentall lebenslänglich vorbehalten.

1549 verkauft Zürch v. Stetten 1/4 des Zehnten zu Rewenthal an Albrecht v. Hohenlohe. W. F. 4, 358.

1588 hat Johann Philipp v. Berlichingen Theil am Reuelhof. W. F. 9, 47.

1625 verkaufen Balth. Seefried, Joh. Phil. Hormold und Albrecht Heber, die Erben und Nachkommen Zürchs v. Stetten (s. 1543), ihre Hälfte an Raventhal an Eberh. v. Stetten um 1500 fl.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 454. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_454.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)