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gehoben, ist sauber und freundlich gelegen und hat eine schöne Anzahl gut gebauter Häuser und Höfe. Sehr von Werth ist die 1855/56 neu erbaute Straße nach Mulfingen mit einer schönen Brücke. Bei Heimhausen treten Tuffsteine zu Tage. An der Jagst befindet sich eine große Mühle.

Heimhausen (alt Heimen-, Hemmenhusen die Häuser des Hemmo) ist einer der am frühesten genannten Orte des Oberamts. Es war zuerst im Besitz der Herrn v. Mulfingen Reg. 1100, dann der Herrn von Bartenau und Stetten Reg. 1303, theilweise auch der Herrn v. Künzelsau Reg. 1336 und Kirchberg 1422. Schon 1100 bekam Komburg Besitzungen in H. die es aber 1488 Vinc. Petri an Hohenlohe verkaufte. Durch Schenkung (der Herrn v. Stetten?) hatte Kl. Lichtenstern Güter erhalten, welche 1321 an den D. Orden kamen.

1532 erwarb Hohenlohe einen weiteren Theil an Heimhausen, ca 1600 gehörte Heimh. als Ganerbenort theils Hohenlohe (2 Häuser), theils Georg Heber und v. Stetten, dem größeren Theile nach aber dem Deutschorden und war zur Cent Jagstberg gewiesen. Der Zehnte gehörte den Herrn v. Stetten als ursprünglich würzburgisches, später Limpurgisches Lehen.

Bei H. gieng die alte Kaiserstraße über die Jagst gegen Simprechtshausen zu. Nach der Sage soll ein Kaiser auf dieser Straße gezogen und im Hause des Heigold eingekehrt sein (Jagstb. Tradition).

Über Heimhausen soll der Ort Mühleburg auf der Mühlebene gestanden haben. W. F. 1847, 51 s. unten.


ca. 1100 gibt Heinr. v. Mulvingen mit seinen Brüdern Eberhard und Wolfram 21/2 Huben und eine Mühle an Kl. Komburg in villa Heimenhusen. W. U. 1, 396.

ca. 1303 hat Gernot v. Bartenau den ganzen Zehnten zu Heimershusen als würzb. Lehen Arch. f. Unterfr. 24, 137.

Etwas später empfieng Gernod v. Stetten das Drittel des Zehnten zu Emmenhusen, das Zürch v. Bartenowe aufsagte, ib. 24, 141 und den Theil, welchen Gernod v. Bartenau an ihn verkaufte, ib. 24, 147.

1321 verkauft Kl. Lichtenstern an den D. Orden Zinse und Gülten in Heimh. und Ruhenthal (Railhof) um 41 Pfd. und gibt als Unterpfand eine Mühle zu Morsbach (Bauer).

1326. Götz v. Bartenau und Raban v. Neuenstein empfangen v. Würzburg 1/4 des Zehnten zu Hammenhausen, Biedermann Odenwald 394.

1336. Walter Schultheiß v. Heimenhausen verkauft an Walter v. Künzelsau, Mönch in Komburg, 1 Pfd. Geld und ein Fastnachtshuhn von seinem Hof, von welchem Komburg vorher schon 1 Pfd. Wachs

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 452. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_452.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)