Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 443.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Markung Berndshofen: Weiler, Weilersberg, Hutberg; Markung Heimhausen: Dalle, Eulengeschrei und Eulengrund, Himmelreich, Hirn, Hölle, Mühlebene; Markung Bodenhof: Galgenfeld; Markung Railhof: Hof, Hülberg; Markung Sonnhofen: Boppen, Eselweg, Hof, Pfennigdazen, Rüben, Schelmen, Schindnagel und Nothnagel.


Geschichte. Ende des 11. Jahrhunderts erscheint Buchenbach als Sitz eines edelfreien Geschlechtes. 1286 tritt ein ritterlicher Ministeriale Burkard von Büchenbach auf, der wahrscheinlich dem ritterlichen Hause der Herren von Stetten angehörte, in deren Besitz das nahegelegene Nitzenhausen 1268 schon war. Der Stammvater der Buchenbacher Linie der Herren von Stetten ist Markolf, dessen Sohn Gernod der Ritter von Buchenbach und der Buchener heißt. Das Schloß, Dorf und Kirchsatz waren Lehen des Bisthums Würzburg. Durch Kauf kam das Schloß, cfr. auch unten Reg. 1370, und Zubehörden 1340 an die Herren von Bächlingen, welche dasselbe bis 1403 besaßen. Der letzte Herr von Bächlingen, ein würzburger Domherr, verkaufte das Schloß gegen ein Leibgeding an Ulrich und Albrecht von Hohenlohe, 1418 aber traten die Grafen von Hohenlohe ihren Theil gegen 1000 fl. an Zürch von Stetten ab. Der Besitz des Kirchenlehens war aber immer den Herren von Stetten verblieben. Fortan waren neben einander die Simonische und Zürchische Linie in Buchenbach besitzberechtigt.

1543 wollte Zürch der Ältere mit seinem gleichnamigen Sohn seinen Schwiegersöhnen Konrad Erer und Joh. Heber, hohenl. Sekretär, seinen Theil an Buchenbach überlassen. Aber er zog es vor, 1549 seinen Theil an Buchenbach mit dem Kirchsatz und der Vogtei an Graf Albrecht von Hohenlohe um 2500 fl. zu verkaufen, worüber es mit dem Erben der Simonischen Linie zu schwerem Streit kam, da derselbe das Wiederlösungsrecht ansprach. Eberhard von Stetten verglich sich 1563 28. Oktober mit Ludwig Casimir von Hohenlohe, der gegen 2500 fl. den Besitz wieder abtrat. Zu demselben gehörte das Gericht, die Vogtei, die Badstube, der Kirchsatz, ein Fischwasser, die Kelter, der Weinzehnte, ein Weinberg, der halbe große und kleine Zehnte zu Buchenbach, einiges Holz, der Bauhof, Gülten zu Buchenbach, drei Theile am Zehnten zu Bernhardshausen, 1/6 des zu Simmetshausen, 1/4 des zu Reuenthal

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 443. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_443.jpg&oldid=- (Version vom 3.2.2017)