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oder curtis in Lapide, welche Wolfram v. Bebenburg 1157 dem Kloster schenkte, W. U. 2, 109, 115, 145, 179, 185, die aber schon 1237 nicht mehr unter den schönthalischen Bauhöfen erwähnt wird. W. U. 3, 392. In dem Verzeichnis der Schönthaler Orte von 1703 erscheint der Neuhof noch nicht.

1840 wurde der Hof vom Staate mit Halsberg an die Freiherren von Berlichingen-Rossach im Tausch gegen deren Besitzungen in Rechenberg abgetreten. W. Jahrb. 1842, 89.

Auf der Markung Berlichingen ist abgegangen der Hof Erlahe, s. oben Reg. der Gemeinde Berlichingen 1177, ohne daß bis jetzt der Ort nachzuweisen wäre, und Hiupenhusen, s. Reg. 800, in der Joppenklinge. Zum Namen vergleiche Hiupandorf im Innviertel, Jupinpah-Aibach an der Isar und Jubindorf von einem P. N. Hiupo.


8. Bieringen,
Gemeinde III. Kl. mit 961 Einw. a) Bieringen mit Ziegelhütte, Hof Pfarrdorf, 909 Einw., worunter 22 Evang., Filial. von Schönthal, und 16 Israeliten zur Synagoge Berlichingen; b) Weltersberg. Weiler, 52 kath. Einw.

Am Rande eines alten Seebeckens, das die Jagst gebildet ehe sie sich beim Kreuzberg den Weg thalabwärts gegraben, liegt langgestreckt das saubere Dorf Bieringen mit seiner schmucken Kirche und seinem Schlößchen, dem jetzigen Pfarrhaus. Jenseits der Jagst dehnt sich ein weiter Wiesengrund. Die umgebenden Höhenzüge sind an den Abhängen meist kahl, nur von mächtigen Steinriegeln und tief eingeschnittenen Schluchten unterbrochen. Dagegen schaut von steiler Höhe die Kreuzkapelle, eine das Bieringer und Berlichinger Thal beherrschende Wache, herab. Reizend ist das stille Erlenbachthal. Auf der Anhöhe „Rauhe Hälde“ zwischen Bieringen und Westernhausen genießt man einen freundlichen Überblick über das Jagstthal bis Krautheim und die Umgebung von Dörzbach. Auf der Anhöhe gegen Ober-Kessach nordwestlich von B. hat man die in der ganzen Gegend wiederkehrende Aussicht auf die Bergkette von Waldenburg bis zum Katzenbuckel.


Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_408.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)