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Das Jägerhaus beim Rodachshof an der hohen Straße ist neueren Ursprungs, war Sitz eines hohenlohischen Försters, wurde aber in den 1820er Jahren an einen Bauern verkauft. (Alb.).

Siegelhof, ursprünglich Siegelberg (hohenloh. Gültb. von 1357), der Berg eines Sigiloh, liegt 1/2 Stunde vom Mutterort über dem Deubachthal, gehörte von jeher in jeder Beziehung zu Belsenberg, s. ob.


1335. Marquard v. Sigelberg Zeuge beim Verkauf des Rossefelder Hofs in Niedernhall (Bauer).

1356. Wilh. v. Aschhausen und Hedwig seine Gattin verkaufen dem Gotteshaus Künzelsau Gut und Gülten zu Siegelberg um 10 Pfd. (Bauer).

1357 hat Hohenlohe Hellergülten daselbst. Hohenloh. Lehenb.

1454. Conr. v. Sigelberg, Pfarrer in Rengershausen, stiftet zu Mengershausen OA. Mergentheim für sich, Hermann v. Sigelberg und Katharina seine Hausfrau, Hans Schuhmacher und Engel seine Hausfrau einen Jahrtag. Staatsarch.

1487. Heintz Weingartsmann zu Nagelsberg verkauft an Seitz Sinzinger zum Halberg 1 Hof zum Sigelberg und den halben Heuzehnten zu Hermuthausen um 63 fl. Öhr. Arch.

1603. Schönthal tritt seine Lehensgüter auf dem Sigelhof an Hohenlohe ab. Rezeßbuch des Amts Ingelfingen.


7. Berlichingen,

Gemeinde II. Klasse, mit 1191 Einw. a) Berlichingen, Pfarrdorf, 1158 Einw., worunter 31 Ev., Fil. von Schönthal, und 129 Isr. mit Synagoge; b) Neuhof, 27 ev. Einw., Fil. von Schönthal; c) Ziegelhütte, Hof, 6 kath. Einw.

Am Ende eines starken Bogens, den die Jagst von Schönthal her beschreibt, liegt der vom linken Flußufer allmählich sich in die Höhe ziehende Marktflecken Berlichingen. Die Rebengelände im Norden vom Ort, die steil vom rechten Flußufer aufsteigende Bergwand und die dunkeln Waldgehänge im Süden, an deren Fuß die Jagst genöthigt wird, sich von Süden nach Westen zu wenden, verleihen der Umgebung einigen Reiz. Der Ort selbst mit seiner hübschen neugothischen Kirche bietet auf der Höhe der Straße vom Neuhof, wie auf der andern Seite des Thales vom Fußweg nach Widdern ein freundliches Bild.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_379.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)