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Predigten des neuen Pfarrers nicht gefallen, sollen sie den Gottesdienst in Jagstberg besuchen, wenn sie sich im Gewissen beschwert fühlen (Weikersh. Arch.).

Der neue Pfarrer, von Rothenburg kommend, setzte einen Tisch statt des Altars in die Kirche und wollte das Abendmahl halten. Von der Gemeinde kam aber niemand, da sie zuvor bei Pfarrer Mögelius kommunizirt hatten. Nach der Nördlinger Schlacht kehrte der katholische Pfarrer zurück, der evangelische mußte weichen. (Von Febr. 1633 bis Okt. 1634 ist eine Lücke in den Kirchenbüchern.)

Zur Pfarrei stiftete (1534?) Nikol. Weingartsmann ein ansehnliches Pfarrgut. Neben der Pfarrei bestand nach dem lib. synodal. eine Frühmesse. Württ. Viertelj. 1879 S. 283. 1818 wurde aus den im Königreich Württemberg gelegenen Pfarreien der Kapitel Buchen und Krautheim das Landkapitel Amrichshausen gebildet und Amrichshausen Dekanatssitz, was es auch bis 1879 blieb. Das Patronat zur Pfarrstelle, das 1803 von Würzburg an Hohenlohe gekommen war, kam durch Tausch gegen Steinkirchen 1826 an Württemberg. Jetzt ist die Kollatur bischöflich.

Pfarrer: Joh. Finger 1484, Wib. 4, 76. Peter Rüdiger ca. 1480. Kaspar Hofmann 1524. Kaspar Bruckner von Alheim 1587 und 1593 (Bisch. Arch. zu Würzb. und Jagstb. Lagerbuch) Jodoc. Dürrenser oder Dürrmenser (Annivers.), † 1591. Seb. Rhapsius 1595–1600. Ge. Weidenhofer 1600–1605 († 25. April). Pet. Horbelt 1605–12. Phil. Krantz 1612–28. M. Veit Lutz von Geltersheim 1628. Gottfried Mögelius 1629–47 (stirbt im Frühjahr 1647 zu Künzelsau, wohin er sich wegen der Kriegsläufte geflüchtet). M. Mich. Markhert 1647–54. M. Ge. Riegler 1654–64. M. Joh. Christ. Beckmann von Eichsfeld 1664–67. Georg Wilh. Seibel 1667. M. Andr. Bechtold 1667–72, stirbt im Juliusspital zu Würzburg. Joh. Bapt. Geisler 1672, Kaplan zu Amrichshausen, von Ober-Ginsbach. Nic. Cäsar von Walldürn, Präfekt des Klerikalseminars zu Würzburg, 1673–79, stirbt als Pfarrer zu Groß-Eibstadt. M. Ad. Christ. Upilio, Pfarrer in Bretzigkeim bei Hartheim, in Amrichshausen 1679–82, starb 91 Jahre alt als Spitalpfarrer zu Würzburg 1737. M. Joh. Christi. Seibert von Bingen 1682–93, gab die Pfarrei wegen der Kriegsläufte auf, starb in Schönthal. Joh. Mich. Vogel von Bischofsheim 1693–1713, Beichtvater der Ursulinerinnen in Kitzingen, † 1738, gab 1770 fl. für einen Jahrestag. Peter Christi. Fr. Hardt von Dettelbach 1713–26, starb im Juliusspital 1749. Georg Braungart 1726–38, starb als Senior der Diözese Würzburg 83 Jahre alt, vermachte sein Vermögen seiner Heimat Haselbach. Joh. Mich. Schwarz von Lauda 1738–53, vermachte den Armen 500 fl. und 500 fl. für sein Annivers. Andr. Bumm von Neusaß a. d. Tauber 1753–65, zuvor in Beroldsheim, starb in Ballenberg. Ant. Nik. Löschert von Würzburg, Pfarrer in Prielsdorf (?) Oberheyd, Bütthart, 1765–76, kam nach Dietigheim. Joh. Endres von Haselbach, Pfarrer in Dietigheim,

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_353.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)