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Johanniterordens in der Umgegend. Der Deutschorden gab aber die Pfarrei 1667 für die Pfarrei Neckarsulm an Würzburg. 1678 erhielt Altkrautheim einen Kaplan, aber da er sich nicht ernähren konnte, gieng die Stelle 1680 wieder ein (Pfarrchronik von Stadt-Krautheim). Nach langen Klagen wurde das Frühmeßbeneficium von Thal-Krautheim 1693 nach Altkrautheim verlegt, 1810 eine Pfarrkaplanei und 1825 wieder eine selbstständige Pfarrei errichtet.

Die Kirche wurde 1322 erbaut, 1582 ein starker Umbau vorgenommen (Inschrift an der Kirche), 1747 stiftete Oberamtmann S. A. v. Maurach den ursprünglich in der Burgkapelle zu Krautheim befindlichen Altar als Nebenaltar in die hiesige Kirche. Die Gegenreformation wurde in der Pfarrei Krautheim mit schwerer Mühe durchgeführt. Pfarrer Knapp war verehlicht. Nach 1605 waren in der Pfarrei noch 120 Lutheraner, welche sich nach Neuenstetten hielten (Berg- und Thal-Krautheim 64, Altkrautheim 16, Oberndorf 28, Horrenbach 12). Auf Bericht nach Aschaffenburg gelang es dem Pfarrer und Amtmann, in den nächsten Jahren sämmtliche bis auf 5 (1616) zur Beichte zu bringen. Dagegen starb der über 80 Jahre alte Rathsherr und Heiligenpfleger Clemens Müller als Lutheraner am 9. Dez. 1618. (Kirchenbücher von Krautheim.)


Pfarrer: Mangold presbyter de Crutheim (s. a. 3 Id. Mai ob.) Nekrol. Zwifalt. Otto pleb. 1225 W. U. 3, 175. Nikolaus 1299. Reg. boic. 4, 699. Wolfelin 1319. W. F. 8, 283. Nikolaus 1426. 1438. W. F. 8, 277. Nikol. Heffner 1446. W. F. 8, 278 (vielleicht identisch mit dem vorhergehenden). Heinr. Beck 1491. W. F. 8, 284.

Pfarrer in Bergkrautheim: Konr. Reuter 1560 (Pfarrchron. das.) s. Ober-Ginsbach. Valentin Knapp v. Buchen von 1580–90. Peter Rippich 1590. Laur. Baumann 1596. Thom. Zierck 1603–14. Georg Mereiße 1620–31. D.Ord.Pr. Alb. Viggelius 1631–33. Joh. Ad. Kücher 1641–47. Peter Schelff, 1647–1668. Dekan 1661. Joh. Chr. Beckmann 1668. Dr. Joh. Seifert 1669. Seb. Faber 1679. Joh. Bernh. Becker 1683–1694.

Frühmesser: J. G. Bauerschubert 1693. J. V. Pfüll. J. M. Rauch. J. Casp. Agricola 1710. J. Christi. Eurich 1714. Aug. Haber 1730. Andreas Sartorius. Konr. Kettler 1741. J. B. Eisentraut 1748. Joh. Bayermann 1751. Jos. Kremer. 1754. Balth. Goldmajer 1791. Alb. Leo 1800. Michel Adam 1804–09. Franz Günther (Neher: Gantter) 1810–14. Pfarrer Alois. Klingenmajer 1826/36. Herbst Jos. 1839/63. Schneider Franz 1864.

Als Schulmeister zu Krautheim wird 1488 Peter N. genannt. Staatsarch.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_335.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)