Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 263.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ortsbeschreibung.




1. Künzelsau,
Gemeinde II. Klasse, mit Hofrathsmühle, Weiler (20 Ev.), Aumühle, Haus, Kleemeisterei, Haus, 2862 Einw., worunter 142 Kath., Fil. von Nagelsberg, 28 eigener Konfession und 119 Israeliten zur Synagoge Nagelsberg.

Als Oberamtsstadt ist Künzelsau der Sitz des Amtsgerichts mit dem Gerichtsnotariat, des Oberamts mit dem Oberamtsphysikat und der Oberamtspflege, des evangelischen Dekanatamts, eines Postamtes mit Telegraphenstation, und des Revieramts Künzelsau; auch ist daselbst seit 1873 das dritte evangelische Landes-Schullehrerseminar. Überdies wohnt in der Stadt noch ein praktischer Arzt, der zugleich Oberamtswundarzt ist, der Oberamtsbautechniker und Oberamtsthierarzt; auch befindet sich in der Stadt eine Apotheke.

Das Wappen der Stadt zeigt im blauen Schild das Haupt Johannis des Täufers, des Kirchenpatrons, auf einer runden Schüssel, wie das ältere Stadtsiegel aus dem 15. Jahrhundert mit der Umschrift Sigillum Conczilsaw beweist. Das Wappen der Ganerbherrschaft war eine Vereinigung des Mainzer, Würzburger, Hohenloher und Komburger Wappens mit dem Künzelsauer Johannishaupt in der Mitte.

Die Stadt liegt an der Mündung des von Süden kommenden Künzbaches in den Kocher, der hier schon seine ostwestliche Richtung angenommen hat. Der Künzbach theilt die Stadt, welche sich in seine Thaleinbuchtung hineingebaut hat, in zwei

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_263.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)