Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 175.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mai an 4 verschiedenen Orten des Bezirks gehalten, so daß es bei dem 43 Kilometer langen Bezirk (Grenzen von Braunsbach bis Oberkessach) jedem Mitglied leicht möglich ist, an einer dieser Versammlungen im Laufe des Jahres theilzunehmen. Neben Mittheilungen über Vereinsangelegenheiten sind es gewöhnlich 2 Vorträge bei jeder Versammlung, durch die das Interesse an der Landwirthschaft gehoben wird und die Mitglieder des Vereins belehrt werden. Die Themen dieser Vorträge betreffen entweder landwirthschaftliche Zeitfragen oder irgend einen Zweig der Landwirthschaft, der dem Bezirk angehört. Der zahlreiche Besuch dieser Versammlungen ist ein Beweis davon, daß auf diese Weise das Vereinsleben gefördert wird.

2. Förderung des Fortbildungswesens in den Winterabendschulen durch Prämien an Lehrer. Wenn es möglich ist, überzeugt sich der Verein selbst durch besonders dazu bezeichnete Ausschußmitglieder bei den Visitationen, wie der Unterricht in diesen Schulen ertheilt wird. Außerdem verwilligt er Prämien an solche Männer, die sich dazu hergeben, im Winter in Abendversammlungen belehrend auf die männliche Bevölkerung einzuwirken, wie solches z. B. in Crispenhofen und in Aschhausen geschieht.

3. Unterhaltung einer Bibliothek, die den Mitgliedern zur Verfügung steht und Anschaffung von Zeitschriften, welche bei den Ausschußmitgliedern zirkuliren.

4. Unterstützung solcher junger Leute, welche an einem Unterrichtskurs (Obstbau, Hufbeschlag) theil nehmen.

5. Unterstützung von Sektionen, welche sich innerhalb des Vereins im Bezirk bilden, wie die Weinbausektion, Hohenloher Bienenzüchterverein.

6. Anschaffung von Sämereien, Kartoffeln vom Ausland, um sie wieder an die Mitglieder zu verkaufen. Es ist dem Verein dabei um die Einführung von guten Sämereien und um den Wechsel mit denselben zu thun.

7. Abhaltung von Festen, um auf die Viehzucht, das Dienstbotenwesen etc. belebend und fördernd einzuwirken.


Waldbau.[1]

Die zum Bezirk gehörenden Waldungen betragen 9373 ha, somit bei einem ganzen Flächenraum von 38.391 ha 24 %

  1. Von Forstmeister Hochstetter in Neuenstadt.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)