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Tod: åb’hütən Abschied nehmen, se empfehlən, se fortmachən, uf d’ leichd lådən, leichdweck, mer hat an vergriənən Todtenklage, vergråbən, trûchə Sarg.

Leib und dessen Glieder: koupf, hålsch, âgəbruəbern Augenbraunen (Bels.), lëfzən, goschən, waffel unedel Mund. d’ ankən, gärwel = wärwel Wirbel. batschelich Kinderhände. bampfelich, strampferlich Füße. gstrümpfelt Kind mit feisten Beinen. hackerlich Zähne, guckelich Augen des Kindes. buggel Rücken. mammelich Brüste, gmäch Genitalien. duches Gesäß. kniekëlle. knorra Knöchel. dr fërschən. wådən.

Leibliche Thätigkeiten, Fähigkeiten, Gebrechen: Anständige Ausdrücke für die Nothdurft brunzən (v. Pferd strallən) wasser åschlågən. ’s monatlich, ’s gebluət. er hat ka huəb im arm keine Hebkraft. schmucker, mager. rân schlank, klein, zart. stårk dick. watschel, warchel, hurchel dicke Frau, auch hurchelwarcheldick. heddel magere Frau. nolli unbeholfener, dicker Mensch. doggəwâdə tappichgehender Mensch. houschənottele schlecht gehendes Kind oder Greis. schnâdig – schnäderig Mulf. schëlâg schielendes Auge. blächzən ächzen, batschən hörbar essen. dëlfən kindisch welsch sprechen. dorglən taumeln, douschən schlummern, duxlən leise gebückt laufen. gätzən stottern. gamberən mit den Füßen schaukeln. gien, genən (Mulf.) gähnen, gägən Brechreiz haben. gorglən, schnarchlən, hirchlən hörbar athmen. grâtschən weitbeinig gehen. gorgsən aufstoßen. hichzən schwer athmen in erhitztem Zustand. hicker der Schlucker. horzlən schwäb. burzeln, na g’horzelt, transit. kugelich horzlən, hotterən zusammensinken, die gerade aufrechte Haltung verlieren: d’r hërlə hottert recht z’samm. kiefən nagen. knengerən näseln. kotterən schäckern. mockən trutzig drein sehen. pfatschən ins Wasser unvorsichtig hineintreten. pfidderən, auch nauspfidderən nach verhaltenem Lachen ausplatzen. plêrrən häßlich klagend schreien. pflumpfən schwer auffallen. repplən mit den Händen schnell reiben, z. B. beim Waschen. vorrepplən vorhalten, einem etwas aufrücken. schêin krumm treten. schilchən, aber auch schêichən schielen. schlaunzən schlendern, nachlässig gehen, schlorchən die Füße nicht heben beim Gehen. schepps schief. schwickən schwerfällig hinterdreinkommen bei einem Haufen Leute; einen Berauschten schwickt man heim. schnechlən mit allen Vieren um sich schlagen (auch bei verendenden Thieren). trawallən forttrollen. worgən würgen, v’rworgən ersticken. s herz poppert klopft. schmackən riechen. schnërbel, fetzenrausch kleiner, großer Rausch.

Seelische Eigenschaften und Regungen: närrsch sonderbar. es fellt mer net bei schriftd. ein. årtlə eigenthümlich. ålberə – albern (Mulf.). es keit me reut mich, es thut mer and. es grauselt am Grauen haben. verhâscht erschrocken. vergonnen mißgönnen Bels. äusserən an aversari alqm. ufpfuschən aufbrausen, se drüber ufhaltən unzufrieden sein und tadeln. wampelich ängstlich, es werd mer wampel bange. strandeln straucheln, irrewerden an etwas, ärrən einen irre machen. des het i mir net gacklən lassən das hätte ich mir nicht träumen lassen. hânlich – vertraut wie in der Heimat – verzwazeln.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)