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Grafen von Flügelau 1301 an Schönthal verkauften, s. unten. Wo die Klause gestanden, läßt sich nicht bestimmt nachweisen. Der Sage nach standen oberhalb der Kirche rechts und links in der Klinge zwei Einsiedeleien. Ein Stück des Gemeindewalds am Weg nach Schleierhof heißt der Klausenrain und darunter liegt die Klausenwiese, ein kleines Flürlein rechts vom Weg nach Schleierhof die Haseläcker.

Die Volkssage erzählt, auf der hohen Straße seien die Kreuzfahrer vorübergezogen.


Westernhausen, (die nach Westen gelegenen Häuser im Gegensatz zum Österberg) gehörte ursprünglich zum Besitz der Herren v. Krautheim und kam dann an ihre Erben, die Grafen von Eberstein, und von diesen an die Grafen von Flügelau. Auch die Grafen von Wertheim und die Herren von Düren hatten Lehengüter daselbst. Als Dürensche Lehensleute erscheinen die Herren v. Aschhausen (1291) ebenso die Herren v. Bachenstein besitzberechtigt, als wertheimische die Herren von Adelsheim und Seldeneck im 15. Jahrh. Aschbach, Gesch. der Grafen von Wertheim 1, 376 f. und Regest. 1499. Im Anfang des 14. Jahrhunderts finden sich auch Herren von W., wohl ein Zweig der Herren von Aschhausen. Später haben die Herren von Eicholzheim (1599) und Hochhausen (1308) Güter in W. Von Klöstern hatte Gnadenthal (1252, 1295. 1427) Komburg (1318) und Schönthal (1295) Besitzungen in W. Nach und nach erwarb Schönthal das ganze Dorf mit allen Rechten mit Ausnahme der Cent, Schatzung, Geleit, Zoll, Reise und Folge, welche Mainz gehörten. Die Vogtei stand Schönthal zu, welches auch den großen Zehnten bezog. Von dem abgegangenen Ort Breitenthal erhielt Westernhausen mit Schleierhof nach langem Streit mit Crispenhofen 1751 170 Morgen 1 Viertel 4 Ruthen an Äcker, Wiesen, Wüstung und Waldung mit dem Steinbruch, aus welchem 1622 das Schloß zu Laibach und 1630 die Kirche zu Krautheim erbaut wurde. (Schönth. Jurisdict.Buch.)

Die Mühle gehörte (nach dem Jurisdictionalbuch) früher der Gemeinde, später dem Kloster. Der Müller mußte dem Kloster Hunde halten.

Von dem Klösterlein zu Westernhausen hat sich nur eine Nachricht erhalten. 1406 St. Lucientag gab Guta Raus (in der Urkundenabschrift zu Westernhausen heißt sie Guta Bani) magistra claustri ordinis tertiae regulae S. Francisci, Mone

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 874. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_874.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)