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betreffend Restitution der Pfarrgerechtsame aus. Dieselbe, bestehend aus dem Deutschmeister und der Stadt Rothenburg, entschied, es solle beim Stand des Normaljahrs 1624 bleiben, da der Abt erkläre, die evangelisch gebliebenen Unterthanen bei ihrem Glauben lassen zu wollen. Die Klage wegen Vorenthaltung der Zehnten und Pfarrkompetenz wurde abgewiesen, da man dem Abt die Besitzentsetzung nicht nachweisen könne. Als Pfarrer Angelin v. Hohebach es wagte, 1671 Kinderlehre, Taufe und Abendmahl in der Kapelle zu W. zu halten, wurde er gefangen nach Jagstberg geführt und nicht eher losgelassen, bis die Unkosten ersetzt waren. Wib. 1, 468, 720.

Noch 1716, 1743 und 1753 gab es Klagen über Störung des religiösen Friedens von Seiten des Klosters (Mayer Coll.).

1802 kam W. an den Altgrafen Salm, der dasselbe dem Amt Krautheim zutheilte. 1806 unter württembergische Staatshoheit gekommen, wurde es mit aller Grundherrlichkeit gegen das Dorf Diebach an Württemberg abgetreten.


1310 25. Juni. Boppo v. Eberstein und seine Gattin Guta verkaufen an Abt und Konvent zu Schönthal ihre Güter zu Weldingsfelden und Windischenhobach für 106 Pfd. 10 Schill. Die Güter zu W. sind die der Brüder Konrad und Heinrich Bermann, Walter Dums und Konrad Schmitz. Schönh. 60.

1310 s. oben. Öhr. Arch.

1331 gibt Kraft Kiselme Gülten zu W. an Gnadenthal zu einer Jahreszeit. Wib. 1, 191. 2, 188.

1335 25. Januar verkauft Albert v. Kürnberg mit seinen Kindern Heinrich, Albert, Luckard, Juta, Adelheid und Anna (2 seiner Kinder Ulrich und Konrad sind noch unmündig) seine Güter sammt dem Gericht zu W. für 221/2 Pfd. an Schönthal. Schönh. 73. Staatsarch.

1335 4. Juli verkauft Ulrich v. Mulfingen jun. 3 Güter zu W. um 31. Pfd. 5 Schill. an Schönthal. Schönh. 74. Staatsarch.

1336 s. Mulfingen.

1341 St. Agnestag gibt Gernot Fremde, rector ecclesiae in Ödheim, 8 Pfd. Gült von Gütern zu Seidelklingen, W. Zwerenberg, (abg.) Hirschbronn, Sündeldorf und Ochsenthal an Schönthal. Schönhuth 76.

1406 Sonntag vor Andreä verkauft Ursula Schenkin v. Arberg, Witwe Heinrichs v. Crailsheim, ihre Güter zu W. an die Heiligenpflege zu Künzelsau um 40 fl. Staatsarch.

1409 12. März verkauft Ulrich von Thierbach, gesessen zu Jagstberg, alle seine Güter sammt dem Antheil am Gericht zu W. um 70 fl. an Schönthal (Schönh. Schönth. 107), löst sie aber wieder 1412 um 80 fl. (Staatsarch.).

1410 verkaufen Vogt, Richter, Heiligenpfleger und Gemeinde zu Künzelsau die 1406 erkauften Güter und Gülten zu W. um 50 fl.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 867. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_867.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)