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von Düren besaßen. Den großen Zehnten, Weinzehnten und Gülten hatte das Kloster Amorbach sammt dem Patronat zur Kapelle, verkaufte aber seine Rechte 1598 an Graf Philipp von Hohenlohe-Neuenstein. Auch die Frühmesse in Forchtenberg hatte Besitzungen in Weißbach (s. ob. Flur Frühmeßäcker), welche an Hohenlohe kamen. Die Oberherrschaft hatte 1323 Hohenlohe mit Forchtenberg von den Herren von Düren erworben. Als hohenlohische Lehensleute waren, nachdem erst dürnsche Lehensleute, die sich von Weißbach nannten, hier gesessen die Herren von Veinau, Bachenstein, Tann und von Berlichingen hier begütert. 1806 kam Weißbach mit dem Fürstenthum Hohenlohe unter württembergische Souveränität. Die Soole wurde um 1590 von Niedernhall nach Weißbach geleitet und 1593 an Hieronymus Carlin, B. in Augsburg verliehen Wib. 1, 29. 1604 wurde der Salzbrunnen neu gefaßt und ein Pumpwerk mit einem Thurm angelegt ib. Mit der Zeit waren wilde Wasser eingedrungen, Fürst Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen berief nun am 2. Januar 1781 Joh. Georg Glenk, der sich bisher als Beamter der Stadt Hall tüchtige Kenntnisse gesammelt hatte. Glenk war Korrespondent der sächs. ökonomischen Gesellschaft in Leipzig. Neben seinen Kenntnissen in der Naturwissenschaft und im Bergwesen verstand er sich auf die Baukunst. Um die Soole zu reinigen und zu vermehren, wurden neue Bauten, Gradirhäuser und Anderes angelegt. Auch in Criesbach sollte eine Saline angelegt werden. Allein bei dem starken Holzverbrauch und da der Plan, bei Niedernhall im Hermersberger Wald, bei Hollenbach und Maßholderbach Steinkohlen zu gewinnen, trotz aller Versuche mißglückte, so rentirte die Saline schlecht. Glenk starb 1802. Württb. Jahrb. 1829, 94. 1831, 126. Fischer, Geschichte des Hauses Hohenlohe 3, 307.

Mit dem 1. Februar 1808 sollte der Verkauf von Kochsalz im Lande von der Regierung in Selbstadministration genommen werden, damit im ganzen Umfang des Königreichs das Salz zu vier Kreuzer für das Pfund in letzter Hand gekauft werden könnte.[1] Damit war der Salzhandel von Kommunen und Privaten unvereinbar. Es wurden daher von der Regierung mit der siederschaftlichen Saline in Hall, der verpachteten Saline


  1. Regierungsblatt Nr. 114 Jahrg. 1807, Generalreskript, die Anordnung einer neuen General-Salzadministration betreffend, d. d. 14. Dez. 1807.
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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 856. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_856.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)