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Feld und 14 Morgen Wald, der Mittelmann 30–40 Morgen Feld und 6 Morgen Wald, der Ärmere 2–4 Morgen Feld. Dem Verkehr, der sich besonders zwischen dem gewerbsamen Braunsbach, Hall und Künzelsau bewegt, dient die gute, zwischen Döttingen und Steinkirchen neu korrigirte Korporationsstraße durch das Kocherthal. Drei kleine Brücken führen über den Reichenbach. Eine hölzerne bedeckte Brücke über den Kocher dient den Besitzern der Felder jenseits des Kochers.

Die große Markung ist durch die Thäler des Kochers und mehrerer Bäche stark eingeschnitten, und darum der Unterschied zwischen der Hochebene rechts vom Kocher und dem Thale ziemlich bemerklich. Der Boden ist im allgemeinen mittelfruchtbar, im Thal, wo Kalkerde vorherrscht, leichter als auf der Ebene, wo er mehr lehmhaltig ist. Die Felder sind steinig und nicht sehr tiefgründig. Sumpfige Wiesen finden sich auf der Ebene.

An Wald ist Laubwald vorherrschend. Privatwald sind 150 Morgen, Gemeindewald 225 Morgen vorhanden, an letzterem haben die 28 Realgemeinderechtsbesitzer Theil. Der Morgen gibt ca. 50 Raummeter Scheiter und Prügel und 400 Wellen. Der Holzertrag wird theils in natura theils in Geld an die Bürger vertheilt.

Der Weinbau ist wenig beträchtlich.

Neben Brach- und Stoppelweide sind ca. 18 Morgen eigentliche Weide vorhanden. Das Weiderecht gehört den Gemeinderechtsbesitzern. Die Pferchnutzung erträgt ca. 50 M. Die Allmanden sind mit Obstbäumen bepflanzt und tragen der Gemeinde jährlich 100–500 M.

Der Viehhandel ist ganz gering. Etwa 200 Schafe laufen Sommer und Winter auf der Markung.


Steinkirchen gehörte ursprünglich ohne Zweifel zum Besitz der Grafen von Komburg, von denen das Kloster Komburg frühe mit Einkünften begabt wurde. Später kam es in die Hände der Herren von Bachenstein und Stetten, von denen die Grafen von Hohenlohe nach und nach den Besitz erwarben. Von ritterlichen Herren werden außerdem genannt: von Berlichingen, (?) v. Hornberg, Morstein, Rohenkeim (Roigh.), von geistlichen Korporationen Stift Öhringen und Domk. Würzburg. St. gehörte zum Amt Döttingen. 1806 kam es mit Hohenlohe unter württembergische Staatsoberhoheit. Die Kirche war die Mutterkirche von Kocherstetten, weshalb sie nach einem alten

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 842. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_842.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)