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1492 klagt Gnadenthal beim Landgericht in Würzburg, daß der Amtmann in Jagstberg das Kloster in seiner Vogtei zu St. irre, W. F. 9, 63. Das Gericht entscheidet, daß Würzburg dem Kl. Gnadenthal nichts schuldig sei. Weik. Rep.

1512 wird Gabriel v. Stetten von Komburg mit 3 Hölzlein zu Steinbach (wenn nicht bei Kemmeten abg.?) und Grunhofen belehnt. Staatsarch.

1527 wird jedem Hause in Steinbach eine Strafe von 4 fl. angesetzt, weil die Bauern den Deutschorden in Horneck geschädigt und Beute genommen haben. Oechsle 238.

1590 ist ein Straßenräuber Cunz Stepper zu Steinbach, der aber der Obrigkeit entkam (Mayer Coll.).

1592 spricht Hohenlohe die gesammte Gerichtsbarkeit in Steinbach an. Staatsarch.

1635 verlangt der würzb. Keller zu Jagstberg, daß die Einwohner von Steinbach und Ohrenbach wieder die Kirche in Amrichshausen besuchen (Bauer).

1644 15. u. 28. April flüchten die Steinbacher vor den Soldaten nach Künzelsau, ebenso 7. November 1644 und 1647 15./17. Februar (Künz. Kb.).


Ohrenbach, nicht zu verwechseln mit Ohrenbach bei Rothenburg a. d. Tauber, dem Hauptherd des Bauernkriegs im Rothenburger Gebiet, und dem Orbachshof, alt Orenbach OA. Öhringen, hat seinen Namen entweder von den Ahornbäumen wie Orenlohe, Orlach und der Orenwald bei Kupferzell, oder von dem ahd. aro dem Adler. Bacmeister württb. Ortsnamen S. 9. Ersteres ist übrigens im Vergleich mit den in Franken häufigen Ortsnamen Eschenthal, Eschenau, Eschenbrunn (abg.) Eichelberg, zu den Eichen (Naicha), Eichenau, Lindelberg, Lintburg (Limpurg) Lindlein, Limbach etc. das wahrscheinlichere.


1252 u. 1266 s. Steinbach.

1285 wird dem Kl. Gnadenthal zugesichert, daß es nach dem Tode Burkhard Langs 3 Pfd. Hellergült in Orbach (?Orbachshof, OA. Öhr.) lösen darf von seinen Kindern. W. F. 9, 42.

1310. Kraft Kiselme, gewesener Pfarrer zu Hohebach, weist dem Kl. Gnadenthal eine Hube zu, W. F. 9, 45, Öhr. Arch., und gibt 1331 2 Pfd. zu seiner Jahreszeit aus Einkünften zu Orenbach. W. F. 9, 49.

1347 s. Hohebach.

1356. Walter Lochinger von Archshofen hat Zehnten zu O. (wohl Ohrenbach bei Rothenburg). Biedermann.

1487 wird zwischen Jubil. und Pfingsten Hans Wolfstirn zu Orbach von Simon v. Stetten alle seine Habe in der Fehde der Gr. v. Hohenlohe mit Stetten genommen. W. Viertelj. 2, 68.

1491 verkauft Martin v. Adelsheim seinen Hof zu Orenbach wahrscheinlich den Dörrenhof), den 2 Bürger von Amrichshausen bauen, an die Kirche zu Künzelsau um 34 fl. (Künz. Urk.).

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 838. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_838.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)