Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 835.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wiesen mit saurem Futter, besonders auf der Markung Ohrenbach. Der Wiesenbau ist beträchtlich.

Weinberge gibt es auf der hochgelegenen Markung nicht, dagegen haben einzelne Bürger Weinberge auf den Markungen Belsenberg, Morsbach und Künzelsau.

Eigentliche Weide besitzt nur die Parzelle Wolfsölden an einer Berghalde mit 28 Morgen. Sonst wird Brach- und Stoppelweide benützt. Gemeindegüter haben die Parzellen Ohrenbach und Steinbach. Dieselben werden dem Gemeindeschäfer zu seiner Belohnung überlassen. Schafe werden im Sommer und Winter von den Privaten, welche einen Schäfer dingen, gehalten. In Steinbach und Ohrenbach laufen ca. 300 Stück, in Wolfsölden 90. Dieselben sind Rauhbastarde. Büttelbronn hat die Schafhaltung in den letzten Jahren eingestellt. Von Schweinen züchtet man die hällische Rasse, veredelt mit Berkshire. Es werden viele Schweine zum Verkauf in die benachbarten Städte gemästet.


Alterthümer. Die Markung Ohrenbach-Büttelbronn wird von der hohen Straße berührt, welche von Hermuthausen über die Markung des abg. Ortes Holderbach, die heutzutage Holdergasse heißt, nach Heimhausen an die Jagst führt. Eine zweite alte Straße „der Mühlweg“ führt von Hermuthausen über Ohrenbach als Vizinalweg, dann als Feldweg nach dem Kugelhof und von da einerseits als Feldweg auf der Höhe nach dem Rappoldsweilerhof, andernseits nach Nesselbach auf der heutigen Landstraße. Auf den alten heidnischen Kultus, bei der spätern hl. Kreuzkapelle oberhalb Belsenberg weist die Teufelsklinge, die zum Deubach am Fuß der hl. Kreuzkapelle führt. An der Teufelsklinge auf der Markung Steinbach findet sich die Flur Götterstuhl und gerade gegenüber der Teufels...sch. Abgegangen sind nahe bei Ohrenbach zwischen Ohrenbach und Amrichshausen der Dörrenhof, ganz nahe bei Steinbach Seelesweiler und Holderbach, dessen Markung zwischen Hermuthausen, Steinbach, Ohrenbach und Büttelbronn getheilt ist in der Holdergasse nördlich von Büttelbronn, wo noch der Ortsbrunnen sichtbar ist. Auf der Markung Steinbach bei der Teufelsklinge zwischen dem Steinbacher Brückchen und Garnberg stand früher ein einzelnes Haus, das Wilhelmshaus (ob Wilhelm v. Stetten?). Unweit davon liegt die Utzenheide.

An eigenthümlichen Flurnamen finden sich auf der Markung

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 835. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_835.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)