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43. Steinbach,
Gemeinde III. Kl. mit 345 Einw. a. Steinbach, Dorf, mit 128 Einw., wor. 4 Kath., Fil. von Amrichshausen; b. Büttelbronn, Weiler, 41 Einw.; c. Ohrenbach, Weiler, 103 Einw., wor. 20 Kath.; d. Wolfsölden, Weiler, 73 Einw., worunter 1 Kath. Parz. a und c ev. Fil. von Belsenberg, b und d von Buchenbach.

Die Gemeinde Steinbach, zusammengesetzt aus den 4 Weilern Steinbach, Ohrenbach, Büttelbronn und Wolfsölden, liegt nordöstlich von der Oberamtsstadt hoch auf dem Bergrücken zwischen Kocher und Jagst, und zwar Steinbach und Ohrenbach im Flußgebiet des Kochers, Büttelbronn und Wolfsölden in dem der Jagst. Während Büttelbronn und Wolfsölden über dem scharf eingeschnittenen Speltbachthal sich erheben und namentlich Wolfsölden mit seinen stattlichen Bauernhäusern schloßähnlich malerisch über dem Thalrand steht, liegen Steinbach und Ohrenbach in einer Mulde, die sich allmählich zum Deubachthal entwickelt. Die Lage der beiden letzteren ist etwas einförmig, Wolfsölden ist den Winden sehr stark ausgesetzt, die Sommernächte sind kühl. Frühlingsfröste und kalte Nebel sind nicht sehr häufig. Hagelschlag kommt durchschnittlich alle 12 Jahre vor.

Auf der Markung Ohrenbach befindet sich ein Erdfall von ca. 15 Meter Tiefe. In Steinbach werden Sandsteine, in den andern Orten Kalksteine gebrochen, welche aber nur in den Orten selbst gebraucht werden. Die Orte haben sämmtlich ein gutes Aussehen. Die großen Bauernhäuser und die gewaltigen Scheunen mit mächtigen Thoren sind gut unterhalten und zeugend von dem Wohlstand der Einwohner. Die Häuser mit freundlicher Tünche, ihren buntbemalten Läden, ihren gut gehaltenen Gärten und ihren Obstanlagen ringsum bilden eine angenehme Abwechslung auf der windigen Hochebene. Reinlichkeit ist bei den tiefer gelegenen Orten, bei welchen das Wasser weniger Ablauf hat, als in Büttelbronn und Wolfsölden, geringer. Kirche und Schule sind nicht vorhanden, da Ohrenbach und Steinbach zur Pfarrei Belsenberg gehören und die Kirche dort und in dem Filial Hermuthausen besuchen, an welch letzterem Ort sich auch die Schule für die beiden Weiler befindet. Büttelbronn und Wolfsölden stehen im Verband mit Kirche und

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_833.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)