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eine katholische Konfessionsschule mit einer Industrieschule. In Rossach besteht eine evangelische Volksschule mit Industrieschule.

An öffentlichen Stiftungen sind zu nennen: 1. eine für beide Konfessionen gemeinschaftliche Armenstiftung mit 2600 M.; 2. eine Stiftung für katholische Arme von dem † Dekan Hofmeister mit 1000 fl.; 3. eine Jahrtagsstiftung seit 1875 mit 454 M.; 4. in Rossach eine kirchliche Stiftung mit 34 M.


Alterthümer: Grabhügel s. S. 252. Von alten Straßen berühren die Markung Neusaß die Hohestraße und die Markung Rossach die Sachsenstraße s. Ober-Kessach.

Von abgegangenen Orten sind zu nennen: Brechelberg zwischen Neusaß und Kreuzberg auf der Flur Brechelacker, Eschach zwischen Schönthal und Ernsbach, Eschenau zwischen Schönthal und Rossach hinter der Schönthaler Ziegelhütte, Eichelberg, jetzt ein Wald hinter Weltersberg, Hofeld an der Stelle des Klosters, Hohenhart, vielleicht auf der Flur Hohenten zwischen Bieringen und Rossach, Stein s. Berlichingen. Das Wartthürmchen auf dem Storchberg, von dem Schönhuth Chr. 4 behauptet, es heiße auch Götzenthurm, weil Götz von Berlichingen es erbaut, um es gegen seine Feinde zu gebrauchen, ist auf altschönthalischem Grund und Boden von dem Bursarius Laurent. Dolling (1535–1568) erbaut und 1682 von Abt Franz erneut und erhöht. (Donauesch. Chron. von Schönthal.)


Geschichte des Klosters Schönthal.
Quellen.

Chronicon imperialis et exemti Monasterii beatae virg. Mariae de Schönthal s. ordinis Cisterciensis a patre Bartholomeo Kremer Amorbacensi conscriptum pars prima. Dieses fast lauter Urkunden enthaltende Werk des fleißigen Priors von Schönthal (geb. 1589, Bibliothekar des Klosters 1615, Bursierer 1626, Prior 1650, † 1661 12. März, begraben in Heilbronn im St. Clara-Kloster) geht bis zum Jahr 1432 und ist Eigenthum der königl. Staatsbibliothek in Stuttgart, ein dicker Folioband.

Series abbatum et memorabilia, ebenfalls von Kremer, abgedruckt bei Mone Quellen 4, 144, reicht bis zum Jahr 1636.

Annales Schönthalenses ecclesiastico-politico-ascetico-oeconomici ab anno 1156–1575 (v. Abt Franziscus † 1683) Msc.

Chronik des Klosters bearbeitet von den Conventualen Jos. Müller, Prior, und Richalm Stöcklein, Subprior, 1698 mit Nachträgen von Abt Benedict und Abt Angelus. Werthvolle, kurze Geschichte des Klosters. Eigenthum der fürstl. fürstenbergischen Bibliothek in Donaueschingen.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 794. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_794.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)