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13. Der entschieden falsch datirte Stein Ao dni MCC.XLII jar uf visitationis Mariae ist verschieden der edel und vest Friedrich von Sickingen, deß Seel G. gn. s. A. (Nr. 3).

14. Ein Stein mit dem Wappen der Herren von Stetten ohne lesbare Inschrift (Nr. 19).

Nach derselben Chronik wäre hier auch das Grab Albrechts Grafen v. Löwenstein, württembergischen Obervogts zu Weinsberg, geb. 1536 17. Jan., † 1587 im Monat Juli (nach dem Dienerbuch S. 605 5. Aug.).

Zwar erhalten, aber theilweise verstümmelt sind die meist gleichzeitigen Grabdenkmale der Herren von Berlichingen, welche auch nach der Reformation gegen gebührende Entschädigung noch längere Zeit ihre Grablege hier fanden, cfr. W. F. 5, 295 und 418.

Wir geben hier die Inschriften:

Nr. 1. Anno dni MCCCLXXVII V. idus maii o. berngerus miles de berlichingen. Symo filius eius .... Die Umschrift in Majuskeln. Vor Symo ein Bildhauerzeichen.

Nr. 2. Anno dni MCCCLXXXXII. VII. yd. mr. o. gotfrid iunior de berlichingen.

Nr. 3. anno dni MCCCLXXXXVIII. IX kl. julii o. cunradus de berlichingen.

Nr. 4. anno dni MCCCC .... Im Südflügel die Grabplatte dazu mit: Anno dni MCCCCLXI do starb der erber veste götz von berlichingen uff unser lieben frawen tag annunciationis.

Nr. 5. anno dni MCCCCXCVIII jor am dinstag nach urbani starb der erber und veste kilian v. berlichingen dem got gnad, mit den Wappen von Berlichingen, Adelsheim, Küchenmeister v. Rotenburg und Venningen. Auf dem Boden die Grabplatte mit derselben Inschrift.

Nr. 6. Anno dni MCCCCXLIX jor an sant thomas obent ... starb der vest götz v. berlichingen der junger dem got genedig sey. (Auf dem Schwertknauf ist eingravirt maria.) Mit den Wappen von Seinsheim und Rotenburg. Auf dem Boden die Grabplatte.

Nr. 7. Anno dm. M.CCCC.LXXX am freytag vor invocavit starb der ervest hans v. berlichingen der elter zu schroczberg gesessen, den got genad amen. Mit den Wappen von Nr. 6. Die noch erhaltene Grabplatte hat freitag nach estomichi.

Nr. 8. Ao. dni MCCCCLXXXIII jar am sontag vr martini starb der vest friedrich von berlichingen dem got genedig sey. Über dem Kopf steht: Et fuit filius domini conradi de berlichingen. Wappen: Wenkheim, Geyer, Crailsheim.

Nr. 9. Anno dmi. MCCCCLXXXXVII in die s. blasii o. strenuus dominus conradus miles de berlichingen, cujus anima requiescat in pace. Wappen: Helm und Thürme der Küchenmeister von Rotenburg, Gebsattel, Seinsheim. Konrad hat die Kette des Schwanenordens.

Nr. 5, 6, 8 und 9 erscheinen als von demselben vortrefflichen Meister gearbeitet.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 787. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_787.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)