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Konrad v. Holz ererbtes Haus, den Zuckmantel, von Mainz einen Freiheitsbrief und ebenso 20. Juni von Hohenlohe (Bauer).

1673 15. Juli schlägt der Blitz in den Kirchthurm.

1685 wird die althergebrachte Abzugsfreiheit zwischen Künzelsau und Niedernhall erneuert (Künz. Dorf-O.)

1690. Gottfr. v. Holz zu Alfdorf, verkauft sein Anwesen zu N. an den Weißgerber Wolfart für 900 fl. (Bauer).

1692. Agnes v. Rauchhaupt wohnt in einem herrschaftlichen Haus zu N. W. F. 8, 477.

1736 wird die Nachsteuerfreiheit zwischen Niedernhall und dem Gebiet des Kl. Schönthal aufgehoben.

1715. Der kurmainzische Keller von Krautheim und der mainzische Stadtschultheiß lassen sich die Kirche aufschließen „um das mainzer Wappen zu erneuern“. Der Keller stößt die Drohung aus, er wolle die Ketzerei abschaffen. N. Pfarrakten.

1773. Obst- und Kartoffelbau nehmen überhand. Pfarrakten.

1773 trat eine Schwärmerin, Namens Karlin auf, die sich besonderer Visionen rühmte, sie sah bis vor Gottes Thron in den Himmel und 12 goldene Äpfel in silbernen Schalen. Sie trat in der Kirche öffentlich auf, behauptete auch, bei den Lutherischen sei Ketzerei genug, der Pfarrer gehöre nicht in den Altar, sie wolle den Kelch beim Abendmahl reichen. Pfarrakten.

1780 wird ein neuer Schachtbronnen erbohrt. ib.

1784 28. Febr. große Überschwemmung.

1789 29. und 30. Juli noch größere Überschwemmung. Das Wasser dringt in die Kirche, geht über den Altar, reißt die Kirchenstühle um und geht bis zum Wirthshaus zum Adler (Bauer).

1793 2. 4. April. 306 Kroaten im Quartier. Pfarrakten.

1799 31. Jan. kauft Fürst Friedr. Ludwig den Mainzischen Antheil an N. für 65.000 fl. (Alberti).

1805. Durchzug des Davoustschen Korps (Alberti).

1826 wird der Schulmeister von der Gemeinde gewählt. Pfarrakten.


Hefenhaus, eine erst im 19. Jahrhundert entstandene Niederlassung, ist ein einzelnstehendes Haus auf der Hochebene, südlich von Niedernhall, gehört nur in politischer Beziehung nach Niedernhall, kirchlich nach Kirchensall. Es hat seinen Namen von einer dort betriebenen Töpferei.

Hermersberg, 3 km südlich von Niedernhall auf der Hochebene, liegt inmitten herrlicher Laubwälder. Den Haupttheil des Weilers bildet das fürstl. hohenlohe-öhringische Jagdschloß, rings umgeben von einem Graben. Der ältere südöstliche Theil desselben, in gothischem Stil gebaut, ist jetzt Wohnung eines Forstgehilfen, der Westflügel, massiv aus Stein im Renaissancestil ausgeführt und flankirt von dem Thorthurm, an dem sich das Wappen Graf Wolfgangs von Hohenlohe und abenteuerliche Köpfe befinden, enthält den Rittersaal mit

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 743. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_743.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)