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unterhalten wird. Das Vermögen der Kapellenpflege beträgt ca. 9000 M. Ins Gericht nach Westernhausen gehörte der Weiler schon 1479 mit Breitenthal. Den großen Zehnten hatte halb das Kloster Amorbach, von welchem ihn Schönthal 1731 erwarb, und halb Hohenlohe. Der kleine Zehnte gehörte nach Forchtenberg und wurde 1735 von Hohenlohe gegen die Schönthaler Zehntrechte in Ernsbach umgetauscht. Schönth. Jurisdiktbuch.

1318 um Pfingsten verkauft Diether von Berlichingen mit seiner Gattin Elisabeth seine Güter zu Schlierbach an Schönthal um 35 Pfd. Heller. Schönhuth 67.

1603 6. Okt. vertauscht Hohenlohe Zins und lehenbare Güter zu Schleierbach an Schönthal. (Rezeßb. des Amts Ingelf.).

Um 1690 haben die Bauern von Schleierhof Theil an der Markung Breitenthal. (Schönth. Lagerb.).

1751 erhalten die Bauern zu Schl. die gelbe Au auf Breitenthaler Markung, welche aber 1804 endgiltig der Gem. Westernhausen zugesprochen wurde.


Spitzenhof, an der Grenze des Oberamts gegen das Oberamt Neckarsulm, liegt in einer kleinen Mulde unterhalb des Eichelshofs und besteht aus 3 Wohngebäuden. Sp. gehörte wie Eichelshof zur Pfarrei Sindringen und zur Frühmesse Ernsbach. Es soll ein Theil der Markung Eichelshof und Eigenthum der Herrn von Eicholzheim gewesen sein. (Mitth. des Pf. Ernst in Westernh.) Der Hof hieß bis ins 18. Jahrhundert Spitzengeren (cfr. Hohengehren, Metzelgehren u. s. w.), die spitzig zulaufende Markung bezeichnend.

Als Spitzengeren erscheint der Hof öfters in hohenlohischen Jagdbezirksbeschreibungen des 15. Jahrhunderts. Schönthal besaß dort alle Zehnten, Gülten und Laudemien, die Vogtei und das Gericht. Den kleinen Zehnten durfte der Pfarrer von Berlichingen genießen. Die Cent gehörte dem Kurfürsten von Mainz. Nach der Reformation war Sp. nach Berlichingen, 1817 nach Schönthal gepfarrt, ist aber jetzt von Evangelischen bewohnt und Filial von Ernsbach.

Von den abgegangenen Orten haben sich folgende Nachrichten erhalten:

Aspen. 1285 Jan. 5. verkauft Heinrich Winther von Forchtenberg seine Güter in Aspen und Dyppach an Schönthal für 141/2 Pfd. W. F. 1847, 23.

Ein Aspensteigle führt von Forchtenberg und eines von Westernhausen auf den abgegangenen Ort zu. W. F. 6, 115. Mitth. v. Pf. Ernst in Westernh.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 715. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_715.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)