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Berge. Er war ursprünglich Erbbesitz der Grafen von Flügelau aus der Krautheimischen Erbschaft und kam früh in den Besitz des Klosters Schönthal. Es war ein Freihof. Schönthal hatte den großen Zehnten ganz und vom kleinen 5/6 und der Pf. von Sindringen 1/6. (Schönth. Juris Dictionalienbuch).

Ursprünglich in die Pfarrei Sindringen gehörig und zur Kapelle in Ernsbach, wohin der Hof Läutfrucht gab, sich haltend wurde E. nach der Reformation der Pfarrei Berlichingen und 1817 der Pfarrei Schönthal zugetheilt. In der Ernsbacher Kirche sind noch 6 Eichelshöfer Kirchstühle. Politisch gehörte der Hof früher zur Schultheißerei Bieringen, bis 1835 aber zu Westernhausen. Die Cent war mainzisch. In Eichelshof bestand bis 1820 eine kleine Kapelle mit einem Altar und 7 Stühlen. Das Kloster Schönthal hatte auch eine Kelter daselbst. Daß der Eichelshof mit den Herrn von Eicholzheim (bad. BA. Adelsheim) in Verbindung zu bringen ist, ist eine naheliegende Vermuthung, aber urkundlich nicht zu erweisen.

1302. Mai 1. Con. v. Flügelau und sein Bruder Otto geben dem Abt von Schönthal u. A. ihre Besitzungen zu Eichesholz zu kaufen. W. F. 9, 79.

1399. Mittwoch vor Barthol. verkaufen Konrad v. Veinau und seine Gattin Hedwig von Neuenstein ihr Drittel am Zehnten groß und klein zu Eicholzen dem Weiler gelegen hinter dem Neusesser Wald um 19 fl. Schönh. S. 102.

1402. Anna v. Veinau, Nonne in Gnadenthal, verzichtet auf ihre Rechte in Eychholz und Bechberg (bei Niedernhall). Mone, Quellen 4, 156 a.

1517. Dienstag nach Joh. kauft Wendel Hertweck mit Kunigund, seiner Hausfrau den Schönthalischen Lehenhof zu Eicholzheim. Staatsarch.

1602. Der Schäfer von Forchtenberg hat ein Triebrecht von Ernsbach bis an das spitzige Geren, dann nach Eicholzheim, von da nach der Muth, der Asten (Aspen) und Hofstatt, dann Schleierhof und Crispenhofen (Schönth. Jurisdiktb.)


Schleierhof, alt Slierbach (von Schlier, Lehmboden, Württ. Viertelj. 1879, 255), später Schleierbach, war ursprünglich nach Forchtenberg eingepfarrt und gehörte auch dorthin in die Cent, die später an Mainz kam.

1344 wurde es der neuerrichteten Pfarrei Crispenhofen zugetheilt, und nahm mit Crispenhofen Theil an der Reformation, wurde aber 1614 wieder katholisch und nach Westernhausen eingepfarrt, cfr. Wib. 1, 137. Seit 1868 hat Schleierhof eine sehr hübsche, aber nicht geostete Kapelle, welche von der Kapellenpflege

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 714. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_714.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)