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bevölkertste, aber nicht der wohlhabendste. Er zählt 14 Wohnhäuser und 14 Familien, gehörte ursprünglich den Herren von Düren und kam allmählich ganz in die Hände des Klosters Schönthal. Mit der Cent gehörte es nach Forchtenberg, wohin es auch bis 1614 eingepfarrt war. 1614 wurde es von der evangel. Pfarrei Forchtenberg getrennt, zum katholischen Glauben zurückgebracht und nach Westernhausen eingepfarrt. Von der Cent Forchtenberg wurde es 1593 am 18. Juni durch Vertrag des Abts Johann von Schönthal mit Mainz losgerissen und der Mainzer Cent Krautheim-Ballenberg zugewiesen. Der Zehnte gehörte bis 1703 hälftig den Grafen von Hohenlohe-Weikersheim und hälftig dem Kloster Amorbach als Kirchherrn von Forchtenberg. Nach dem Amorb. Kop.B. gehörte der große Zehnte Amorbach ganz, es mußte aber dem Pfarrer zu Forchtenberg fünf Malter Korn geben. 1730/35 erwarb Schönthal diese Zehnten, indem es dem Kloster Amorbach 7000 fl. zahlte und an Hohenlohe seinen Zehnten in Ernsbach abtrat. Das Gericht und die Vogtei gehörte Schönthal, Schatzung, Reise, Musterung, Folge und Einquartierung Mainz.

1294 zu Forchtenberg eignen Rupert der ältere und jüngere v. Dürne dem Kloster Schönthal die 5 Lehen in Muth., welche es von seinem Lehensmann Heinrich Kolner v. Husen erkauft hatte. Staatsarchiv W. F. 1, 26.

1332 Apr. 8. verkaufen die Nonnen zu Seligenthal 7 Schill. Einkünfte von ihren Gütern zu der Mut hinter dem Wald der Mönche an Schönthal um 5 Pf. Heller. Staatsarch. Schönhuth 72.

1373 wird im Forchtenberger Gültbuch die Mueth genannt.

1637 stirbt Hans Bayer, „welcher sich nie zum papistischen Glauben bekehren wollen und viel leiden mußte“ (Forchtenb. K.B.).


Büschelhof, alt Buselberg, Boselberg, Büselberg, seit dem 16. Jahrhundert Büselhof, auch Bisselhof, jetzt unter dem Einfluß des Volksdialekts Büschelhof genannt, auf der Höhe zwischen Forchtenberg und Weisbach, besitzt eine kleine Privatkapelle, welche 1795 erbaut wurde und von den betreffenden Hofbauern unterhalten wird. B. gehörte ursprünglich zum Besitz der Herrn von Düren und kam allmählich an das Kl. Schönthal. Es war Filial v. Forchtenberg wie Muthof und theilte mit diesem die Änderung der Parochie, des Glaubens, der Cent und des Zehntens. Die Bauern mußten dem Kloster von Ostern bis Martini 2 Stück Vieh halten (Schönth. Jurisd. Buch).

1291. Forchtenberg versetzen Rupert von Düren mit seiner Gemahlin Mechtilde und seinem Sohn Rupert 3 Pf. Hellergült in villa

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 712. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_712.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)