Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 666.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1485. Donnerstag nach Barthol. im Auftrag des Dompropsts Kilian v. Bibra entscheiden Abt Bernhard v. Schönthal und Hans v. Dottenheim, Amtmann zu Jagstberg, einen Streit zwischen Anna v. Bopfingen, Witwe geb. v. Berlichingen und Konrad Kopp Pfarrer zu Regenbach, über Güter und Gülten zu Sonnhofen, Lasbach, Falkenhausen und besonders auf dem Schätzlinshof. Kein Theil soll den andern irren in seinen Rechten und Gülten (Stett. Urk.)

1491. Martin v. Adelsheim verkauft an Simon v. Stetten seine Rechte und Gülten auf dem Schetzlinshof (Stett. Urk.).


30. Marlach,
Gemeinde III. Kl. mit 612 Einw. a) Marlach, kath. Pfarrdorf, 512 Einw., wor. 7 Ev., Fil. v. Dörrenzimmern, und 5 Isr.; b) Altdorf, Weiler, 61 kath. Einw.; c) Sershof, Weiler, 39 kath. Einw.

Marlach liegt freundlich an der Mündung des Sindelbachs in das hier ziemlich breite Jagstthal, mitten in einem Wald von Obstbäumen. Die Hauptstraße zieht sich dem Sindelbach entlang, der gut gefaßt ist. Seine Ufer sind mit Akazienreihen bepflanzt. Die beiden Häuserreihen längs des Baches sind durch Brücken und Stege verbunden. Eine zweite Hauptstraße zieht nach Westen den Berg hinan. Das Dorf mit seinen stattlichen, saubern, buntgetünchten und ziegelbedachten Häusern macht den Eindruck der Wohlhabenheit. Das Klima ist mild und auch für feinere Gartengewächse geeignet. Gewitter ziehen meist vorüber dem Kocherthal entlang. Frühlingsfröste und Herbstnebel sind wie im ganzen Jagstthal nicht selten. Hagelschlag hatte Marlach 1681 und 1730 stark, 1811 total, 1824 theilweise, 1847 19. Juli total.

Mit Wasser ist Dorf und Markung durch Jagst und Sindelbach und Quellen, die ein gutes Wasser liefern, hinreichend versehen. Die Jagst tritt zuweilen aus, ohne größeren Schaden anzurichten. Die Gemeinde besitzt einen Pumpbrunnen und einen laufenden Brunnen, außerdem sind vier Privatbrunnen vorhanden.

Die stattliche Kirche zum heil. Georg steht auf dem rechten Ufer des Sindelbachs, umgeben von dem großen, schönen, 1878

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_666.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)