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am Südgiebel das Adelsheim’sche Wappen mit der Zahl 1596 an den Aufenthalt von Gliedern der Familie von Stetten. An einem Stallfenster findet sich noch ein Steinmetzzeichen aus dem 16. Jahrhundert.


1358 verkauft Gernot v. Stetten einen Theil des Hofes Rabensweiler um 30 Pfund an Götz v. Stetten. W. F. 1, 187, 205.

1470. Anna v. Bopfingen, Geschwey Zürchs v. Stetten und Gattin Hansen v. Berlichingen besitzt den Hof Rabeßweiler. Stett. Urk.

1549. Mittwoch nach Conv. Pauli weist Eberhard v. St. seine Gattin Margareta v. Layen mit 300 fl. Morgengabe auf den Hof Raboltsweiler an, der 15 fl. trägt (Stett. Urk.).

1604. Hans Reinhard v. Stetten sucht den Raboldsweilerhof, der zu 4000 fl. von ihm angeschlagen ist, von den Adelsheimischen Vormündern zu kaufen. Stett. Urk.

1618 verkauft Lud. Cas. v. Stetten seinen Theil am R. und Morsbacher Zehnten an Wolf v. St. für 725 fl.

1622. Hans Reinhard kauft den Rappoldsweilerhof von Hans Christoph und Konrad Albrecht v. Adelsheim.

1662 wird bei der Erbtheilung der Kinder Wolf Eberhards v. Stetten bestimmt, wegen der unbequemen Wohnung auf dem Rayboldsweilerhof sollen die 2 Brüder, die sich am besten miteinander vertragen, das Schloß Stetten gemeinschaftlich mit dem Stettenschen und Rayboldsweiler Loos besitzen. Joh. Ernst und Joh. Heinrich erbieten sich dazu. Wolfg. Christoph bekam das Künzelsauer Loos, mußte aber auf die Ansprüche an das Moßberg’sche Legat, vom Kügelhof herrührend, verzichten. Stett. Urk.


Schlothof (von slôte, Schlamm, Lehm) liegt zwischen Thierberg und Vogelsberg auf der Höhe, wurde erst im 16. Jahrhundert angelegt und ist ein einzelnes Hofgut.


1571. Eberhard v. Stetten verkauft an 2 Bauern ein Stück Wüstung und Holz, an dem Schlotberg, nach deren Gefallen zu gebrauchen, um 200 fl. (Stett. Urk.).

1604 verkauft Georg v. Stetten an den Bauern auf dem Schlotberg eine Wiese auf dem Wald. Stett. Urk.

1609 läßt Haus Reinhard v. St. seine Hölzer in Künzelsau durch den Bauern auf dem Schlothof vermessen (Gültb. Hans Reinh.).


Vogelsberg, (der Berg, dessen Wälder von Waldvögeln bewohnt sind) auf einem Bergrücken zwischen zwei tiefeingeschnittenen Klingen gelegen, ist der höchstgelegene Ort des Gemeindebezirks, aber durch den Hüttenwald, hinter dem es sich birgt, gegen die Westwinde geschützt.


Unter den Besitzuugen des Klosters Lichtenstein, welche 1254 von Papst Alexander IV bestätigt werden, sind 21/2 Pfund Heller in villa Vogelsberg. Besold doc. rediv. 431.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 664. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_664.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)