Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 662.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1599. Hans Reinhard von Stetten entschädigt Wolf und Caspar von Stetten für ihre gegen Falkenhausen mitabgetretenen Rechte zu Binzelberg, Raboltshausen, Otzenrod mit 1/2 großen Zehnten zu Ochsenthal, einem Theil des Novalzehnten zu Laspach und einigen Gülten zu Zottishofen und Morsbach.

1608 wird Ulrich Weinmann von Falkenhof wegen Todschlags zu Langenburg hingerichtet. Kirchenb. von Unter-Regenbach.

1700 verkauft Marie Sophie, Witwe Wolf Christophs v. Stetten, ihren Hof Falkenhof sammt aller Obrigkeit, Gebot und Verbot, Handlohn, Sterbfall, Schatzung, Zehnten und andern Abgaben an Joh. Ernst von Stetten. W. F. 7, 48.


Kügelhof, an der Grenze der Gemeinde gegen Amrichshausen gelegen, besteht aus dem oberen K. (auf der Höhe an der Landstraße), und dem untern K. südwestlich davon gegen den Bergabhang. Man hat von hier einen hübschen Blick auf Schloß Stetten, das Kocherthal und die hohenloher Ebene. Ursprünglich war an der Stelle des Hofes Wald, das Küchelholz (von der durch die rollende Kugel bestimmten Grenze, Buck Flur. 148). Der Kügelhof war Eigenthum der Herren von Stetten ä. Hauses.


1508 verkauft Casp. v. Stetten seinen Hof gen. Küchelhof sammt dem Schafbetrieb an Konrad Gast und W. Schweiker um eine jährl. Gült von 51/2 fl. 1/2 Ort (Stett. Urk.).

1614 wird Lud. Casimir von Stetten von Hohenlohe mit den als verwirkt eingezogenen Lehensgütern, darunter einem Antheil am Küchelhof wiederbelehnt (Stett. Urk.).

1630 gehört vom Küchelhof die Hälfte den Kindern Wolf Eberhards, von der andern Hälfte 2/3 Ludwig Casimir, 1/3 Wolf Eberhard von St. Derselbe wird an Georg Andr. v. Moßberg mit einem weitern Lehenstücklein, das Gereut genannt, um 1450 fl. verkauft. Stett. Urk.

Von Moßberg vermachte seinen Besitz wieder den Herren v. St. s. unten Rappoldsweiler 1662.


Mäusdorf, am Beginn des Heiligenbachthales gelegen, bildet nur eine langgestreckte Hauptstraße. Von der Kapelle s. oben. An einem Hause findet sich eine alte Inschrift: Steffan Grund 1598 J. † S.

Mäusdorf, alt Musdorf cfr. Mäusberg alt Muselberg, hat wohl seinen Namen vom Moos, das auf dem sumpfigen Boden der Klinge wuchs; nach Bazing wiese der Name auf einen Begräbnisplatz oder Ort, wo Menschen durch Unglücksfall oder Verbrechen umgekommen sind; er leitet den Namen von der Maus als Symbol des Todes ab. W. F. 8, 489 ff.

1306. Götz von Stetten und seine Gattin Hedwig von Rechenberg verkaufen zu Mäusdorf und Vogelsberg 51/2 Pfund 3 Heller Herrengült an Abt und Convent zu Schönthal. Staatsarch. Schönh. 57.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 662. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_662.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)