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Kirchliches. Laibach war ursprünglich Filial von Rengershausen, hatte aber schon nach dem liber synodalis von 1453, Württb. Vierteljahrsh. 1879, eine Kapelle, welche auch Zehntrechte in Meßbach hatte.

In der Reformationszeit war Laibach evangelisch geworden (wahrscheinlich zu gleicher Zeit mit Dörzbach). Allerdings suchten die Laibacher 1596 unter dem verheiratheten Pfarrer Andreas Heinrich ihr Begräbnis theilweise wieder in Rengershausen, aber waren dabei evangelisch. Denn 1615 kehrte zuerst eine Frau aus Laibach in extremis wieder zur katholischen Kirche zurück. Von 1627 wurden die Kinder von Laibach wieder in Rengershausen getauft. Übrigens gab es noch im 18. Jahrhundert viele Lutheraner in L. (Rengersh. Kirchenb.).

Seit 1862 besitzt L. einen Expositurvikar, seit 1869 ein Pfarrhaus. Früher auch zur Schule in Rengershausen gewiesen, hatte es im Anfang dieses Jahrhunderts einen unständigen und seit 1842 einen ständigen Lehrer.


1307. Ulrich v. Limpurg, Pfarrer zu Rengershausen, bekennt, daß er keine Ansprache an den Hof Büchlein oder Buchelich bei Lutbach habe. Wib. 2, 253.

1406. Anna v. Aschhausen gibt an die Frühmesse zu Dörzbach Weingarten, Gut und Gülten zu Lutbach. Staatsarch.

1421. Itel Goltstein verkauft an B. v. Stetten, Nonne in Gnadenthal, 11/8 Eimer Wein zu Lutbach (ob nicht bei Künzelsau). W. F. 9, 61.

1422 belehnt Schenk Conrad von Limpurg Friedr. v. Berlichingen, 1434 Dietrich v. Berlichingen mit dem Schloß Luppach. Reg. boic. 12, 396.

1436 heil. Jahrstags Abend treffen Barbara, Tochter Hermanns v. Massenhausen und Dietrich v. Berl. auf Leypach eine Heirathsabrede. Dörzb. Kop.B.

1471 ca. 17. Dez. erobert Pfalzgraf Friedrich die Burg Laibach wegen räuberischer Einfälle auf den Odenwald. Stälin 3, 571 Not.

1476 Dienstag nach voc. Jucund. treffen die Söhne Dietrichs von Berlichingen einen Vergleich, wornach Engelhard und Dietrich das Amt Wildenberg mit dem Hof und Zehnten zu Rengershausen, Hans und Götz Laibach und, was außerhalb des Amtes Wildenberg ist, erhalten. Schönhuth, Vorz. 169.

1484 Donnerstag nach Cantate. Götz v. Berl. zu Leypach versichert seiner Hausfrau Ursula Geyer von Giebelstatt 500 fl. Heimsteuer, 500 fl. Widerlegung und 100 fl. Morgengabe auf dem Schloß Leypach, 2 Hölzern zu Rengershausen und Stachenhausen, Gülten zu L., auch den Zehnten, der etwa 50 Malter trägt, 1 Hof und Zehnten zu Wüstenerlenbach, 2 Seen und Weingärten zu Leypach. Doch hat vom gr. und kl. Zehnten die Kaplanei Leypach ein Drittel. Dörzb. Kop.B.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 655. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_655.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)