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der Pfarrei, letztere wiesen die von Komburg präsentirten Kandidaten zurück, Komburg sprach nicht nur die Nomination, sondern auch die Investitur und Posseßgebung an, sondern machte auch Versuche zur Gegenreformation z. B. 1613.

1573 wurde der Pfarrer Lorenz Groller unter dem Vorwand unordentlichen Lebens trotz der Bitten der Gemeinde abgesetzt. Neben ihm stand noch ein Diak. Joh. Buchhorn im Amt. Jetzt versuchten die Herren von Stetten, ihren Schulmeister Wolfgang Eußele von Buchenbach als Pfarrer einzusetzen. Komburg aber gab die Pfarrei an Georg Huber von Burgbernheim. Nach dem Abzug M. Beegs baten die Herren von Stetten die Grafen von Hohenlohe um Fürsorge, welche nun rasch, ehe Komburg nominiren konnte, den Pfarrer Mich. Hildebrand von Bächlingen nach K. setzten. (Langenb. Arch.). Mit der Dorfpfarrei war verschiedene male die Schloßpfarrei vereinigt, z. B. 1680–1708, seit 1805 ist diese Vereinigung dauernd. Nach Säkularisirung des Ritterstifts Komburg bekam die Krone Württemberg das Besetzungsrecht der Pfarrei.

Pfarrer. 1405. Konr. Reck (Öhr. Arch.). Ca. 1418 Joh. Hübner. Herr Gilg N. 1420 W. Fr. 10, 197. 14. Georg Rinck Wib. 4, 101. 1481. Friedrich Vogler oder Vogel. 1622. Konrad Lienenbrender. 1550–1556. Johann Schwab. 1563. Friedrich Braun (Taufb. von Steinkirchen). 15. Lorenz Groller 1573 abgesetzt. Georg Huber von Burgbernheim 1573–1577. Johann Huber sein Bruder 1577–1585. Michael Müller von Frankenau 1585–1601. M. Benignus Beeg von Hall 1602–1613. Pfarrer in Eutendorf. Mich. Hildebrand von Ilshofen 1613–1628, † 24. Dezember. David Schwend von Hall 1638–1676, zugleich Schloßpfarrer. Johann Heinrich v. Olnhausen von Langenburg 1677–1708. M. Joh. Adam Sartorius von Beutingen 1708–1746. Andr. Mich. Heyd von Reinsberg 1647–57. Johann Ludwig Gronbach von Eschenthal 1758–64. Joh. Karl Aug. Schlötzer von Satteldorf 1764–79. Joh. Georg Christ. Heller von Rothenburg 1782–96. Karl Friedr. Heyd, Sohn des Andr. Mich. 1796–1822. 1822–28 vakat. Joh. Balth. Karr von Göppingen 1828–36. Joh. Gottl. Lindenmayer von Tübingen 1837–47. Paul Ernst Ludwig Zeller, geb. in Karalene in Ostpreußen 1812, 1847–58. Wilh. Friedr. Krauß von Herrenberg 1858–68. Paul Weitbrecht von Sindelfingen 1868. Paul Walther 1880–

Da die Kirchenbücher erst 1666 beginnen, so ist über sonstige Schicksale der Gemeinde z. B. in 30j. Krieg nichts zu erheben.

1525 war die Gemeinde auch am Bauernaufstand betheiligt.

1685 erscheinen kurkölnische Musketiere, 1691 am 24. Apr. marschiren Lothringer durch Kocherstetten, 1695 5. Apr. kurpfälzische

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 637. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_637.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)