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1556 verkauft Lienhart Rößler zu J. der Präsenz zu S. Michael in Hall 1 fl. jährl. (Haller Arch.).

1556 wird der Pfarrer v. Jungh. zur Visitation nach Öhringen berufen, Hall gestattet aber sein Erscheinen nicht. Öhr. Arch.

1557 Juli 9. belehnt der Bischof v. Würzb. Gr. Ludwig Casimir mit einem Theil von J., der von Hans v. Bachenstein erkauft war. Hohenl. Arch. Lünig.

1563 14. Aug. vertragen Georg Renner Schultheiß zu Langenburg, Georg Rudolf Widmann zu Hall und Eberhard v. Stetten die drei Gemeinden Orlach, Jungholzh. und Zottishofen, wegen des Heubusches, auf dem sie alle drei Hut, Trieb und Weide haben sollen. Jungholzh. Markungsbeschr. v. 1684.

1570/80 sind Wiedertäufer zu J. (Weik. Rep.).

1634 wird ein Mann in Jungholzhausen von Soldaten erschlagen (Kop.B.).

1649 der erste Schulmeister Phil. Ziegler (K.B.).

1683 wird die Gemeindeordnung erneuert. Wer mit Waffen oder ohne Hut und Kragen oder barfuß bei der Gemeinde erscheint, zahlt 30 kr. ditto wer in der Gemeinde Tabak trinkt. 2 Gemeindezechen zu 10 fl. sind gestattet, der Kerbstock, darauf Brot und Wein angeschnitten wird, soll auf dem vornehmsten Tisch liegen, aber niemand darf Brot, Weck oder andere „essende“ Speise heimtragen. Gem. Registratur v. Jungholzh.

1703 liegen Soldaten v. Reg. des Prinzen Phil. v. Anhalt in J. K.B.

1722 28. Juli liegen Soldaten des Erbprinzen v. Ansbach auf dem Marsch nach Breisach in J. (K.B.).

1739 schlägt das Wetter in J. (aus dem Thurmknopf.).


Zur politischen Gemeinde, aber in die Pfarrei Orlach gehört der Dörrhof, der 1571 als Filial von Döttingen, aber 1594 als solches von Orlach in den Kirchenbüchern erscheint. Derselbe liegt hoch und frei zwischen Orlach und Jungholzhausen. Wahrscheinlich hieß er früher der Braunsberg (Bauer meint W. F. 6, 118, es sei der Schaalhof, der aber weiter von Jungholzhausen entfernt ist. Es heißt stets „bei Jungholzhausen“).

1429 wird Conz v. Bachenstein v. Hohenlohe mit dem Braunsbergshof zu Jungholzhausen belehnt, 1451 Georg von Bachenstein mit dem halben Hof zu Braunsberg. 1489 verkauft Götz von Bachenstein den halben Hof Braunsberg bei Jungholzhausen an Albrecht v. Hohenlohe (Öhr. Arch.).


Zottishofen, ein stattlicher Weiler mit wohlhabenden Einwohnern, saubern Häusern und einer bedeutenden Brauerei und Ziegelhütte, liegt in einer Einsenkung des bei Z. beginnenden Reichenbachthals, das bei Steinkirchen in das Kocherthal mündet, und gehört kirchlich zur Gemeinde Orlach, politisch zur Schultheißerei

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 628. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_628.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)